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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Anmerkungen.

1) Sein Name war Karl Heinrich von Grünau.

2) Churfürst Johann Georg II., der von 1656 bis 1680 regierte.

3) Inculpat ist der eines Verbrechens Beschuldigte.

4) In mehrern Lebensgefahren schien eine unsichtbare Hand den von Grünau zu beschirmen. So setzte einst sein scheugewordenes Pferd von der Dresdner Brücke mit ihm hinab in die Elbe, aber auch hier ward er glücklich gerettet. Als August II. 1740 auf seiner Reise nach Polen durch Bischoffswerda kam, machte ihm Heinrich von Grünau daselbst als hoher Greis seine Aufwartung. Er lebte zu Schmölln bei Bischoffswerda bei seiner Schwester, einer Frau v. Staupitz, aber nach deren Tode mußte er zu einem Bauer, Namens Dreßler, ziehen, wo er bei der geringen Pension von 16 Thalern jährlich sehr dürftig leben mußte. Doch behielt er immer seine gute Laune bei, und erzählte den Bauern seine Schwänke und Possen, so daß ihn diese, als er am 9. Decbr. 1744 im 107. Lebensjahre starb, herzlich betrauerten.




Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)