Seite:Zuckermann Mathematisches im Talmud 43.jpg

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     Die Mischna[1] giebt im Namen des R. Chanina ben Antigonos an, dass man am Sabbat in einem dort näher bezeichneten Falle von einem Standorte aus „2000 Ellen nach einer beliebigen Richtung, und zwar im Kreise, gehen dürfe“, d. h. alle möglichen Wege bilden die Radien eines Kreises, dessen Mittelpunkt der Standort ist. Die Weisen vergrössern den Weg dadurch, „dass sie die 2000 Ellen im Viereck, wie in einer quadratischen Tafel, abzumessen erlauben, damit in der Richtung der Winkel an Wegelänge gewonnen werde“. D. h.: während nach der ersten Meinung der geometrische Ort der Endpunkte aller möglichen Wege von C aus (in Fig. XX) die Peripherie eines Kreises mit einem Radius von 2000 Ellen ist, wird nach letzterer Meinung dieser geometrische Ort der Perimeter eines Quadrats um C sein, dessen Seite 4000 Ellen beträgt, wie in Fig. XXI. Nach letzterer Meinung, wenn CD = 2000 Ellen, wird der Weg nach dem Winkelpunkte E des Quadrats grösser als 2000 Ellen sein, es wird also die Wegelänge nach der

  1. Erubin IV, 8.
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Benedict Zuckermann: Das Mathematische im Talmud. Breslau: , 1878, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zuckermann_Mathematisches_im_Talmud_43.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)