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6 Apotheker und zwar 4 erster und 2 zweiter Klasse,
2 Thierärzte 1ter Klasse, von welchen einer als Kreis-Thierarzt fungirt,
20 Hebammen und
1 Kranken-Anstalt, Letztere in Geldern, in welcher im Jahre 1858 126 Personen verpflegt worden sind.

Von ansteckenden Krankheiten ist der Kreis seit langen Jahren befreit geblieben. In der ersten Hälfte des Jahres 1858 kam indeß die Pockenkrankheit zum Vorschein und zwar in einem ziemlich erheblichen Maaße, indem 79 Personen von dieser Krankheit befallen wurden, von welchen 5 mit Tode abgegangen sind. Auch im Frühjahr dieses Jahres kamen in Weeze 6 leichte Erkrankungs-Fälle vor. Die sanitätspolizeilichen Maßregeln wurden überall strenge in Anwendung gebracht und die Vaccinationen resp. Revaccinationen im großen Umfange bewerkstelligt, welchem Verfahren es hauptsächlich wohl zuzuschreiben ist, daß die Krankheit nicht weiter um sich gegriffen hat. Um der Letzteren aber immer stärker entgegen zu treten, ist auch die Verfügung getroffen worden, daß sämmtliche zur Entlassung reifen Schulkinder vor ihrer Entlassung aus der Schule revaccinirt werden.

Durch die Beharrlichkeit der Behörden hat die Schutzpocken-Impfung schon seit mehreren Jahren einen bedeutenden Aufschwung erhalten, auch sind die gegen solche früher rege gewesenen Vorurtheile ganz geschwunden. Als Beweis hierfür verdient angeführt zu werden, daß im Jahre 1858 von 1231 Impflingen 1215 und im ersten Semester d. J. von 1331 Impflingen 1302 geimpft worden sind. Die nicht zur Impfung gelangten wenigen Kinder waren krank und kamen nachträglich zur Vaccination.

Die im Kreise vorhandenen Begräbnißplätze entsprechen durchgängig ihrem Zwecke und werden alljährlich zwei Mal in sanitätspolizeilicher Rücksicht revidirt.