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Georg von Frundsberg.
Geb. 1463, gest. 1528.


Georg von Frundsberg, und nicht wie die neueren Schriftsteller ihn schreiben, Frondsberg oder Fronsberg, dieser ritterliche Feldherr in einer kriegerisch bewegten Zeit, Musterbild eines Heerführers ohne Furcht und Tadel, wie sein ebenbürtiger Ruhmesgenoß Ritter Bajard, wurde auf dem Schlosse zu Mündelheim im Oberdonaukreis des Königreichs Bayern geboren. Sein Vater Ulrich von Frundsberg, der erste Hauptmann des Schwäbischen Bundes, erzog ihn ritterlich, und schon im 17. Jahre unternahm Georg seinen ersten Feldzug, auf dem er Freude am Kriegshandwerk gewann. In seinem 24. Lebensjahre zog der junge Held abermals unter seinem Bruder Adam, der an des Vaters Stelle Hauptmann des schwäbischen Bundes geworden, mit dem Heere Maximilian’s gegen die Schweiz, und wohnte dann später im Bayrischen Kriege der Schlacht im Nordgau in der Nähe Regensburgs bei, in der er ein Fähnlein von den Böhmen eroberte und vom Kaiser den Ritterschlag empfing. Fortdauernd kriegerisch thätig, schwang sich Frundsberg zum kaiserlichen Feldhauptmann auf; er machte die italienischen Feldzüge sammt und sonders mit, hielt eine Belagerung von Verona, das er besetzt hatte, mit großer Tapferkeit aus, zog von dieser Stadt mit 1000 Fußknechten Bologna zu Hülfe, entsetzte die Stadt, nahm das Lager und schlug das päpstliche Heer in die Flucht. Mehr als eine Fahne eroberte in diesen Kriegen mit den Wälschen der deutsche Held, und sandte sie in die Kirche seiner Heimathstadt. Durch zahllose Kämpfe ging er fast immer siegreich und blieb auch nach der Rückkehr aus Italien beständig an der Spitze tapferer Heerhaufen, stets bereit, des Kaisers Befehle zu vollstrecken. So bestürmte und eroberte Georg von Frundsberg unter andern das Schloß Hohenkrähen die Hegau, darauf sich ein Schnapphahn festgesetzt hatte. Bald aber stand er mit Georg von Lichtenstein und Hans Jacob von Landau als Oberster über das deutsche Fußvolk wieder an der Spitze von 6000 Streitern und rückte gegen Venedig; er erlitt mancherlei Bedrängniß mit seinem Heer, bis eine entscheidende Schlacht am 7. Oct. 1515 sich für die Deutschen siegreich wendete. Frundsberg und seine tapfern Streitgenossen nahmen eine wälsche Stadt nach der andern ein, und er besetzte abermals Verona mit 4000 Deutschen und 500 Schweizerkriegern, deren Oberster Arnold Winkelried war. Bei der darauf erfolgenden Belagerung Verona’s unter