Georg von Frundsberg, und nicht wie die neueren
Schriftsteller ihn schreiben, Frondsberg oder Fronsberg,
dieser ritterliche Feldherr in einer kriegerisch bewegten
Zeit, Musterbild eines Heerführers ohne Furcht und
Tadel, wie sein ebenbürtiger Ruhmesgenoß Ritter
Bajard, wurde auf dem Schlosse zu Mündelheim
im Oberdonaukreis des Königreichs Bayern geboren.
Sein Vater Ulrich von Frundsberg, der erste Hauptmann
des Schwäbischen Bundes, erzog ihn ritterlich,
und schon im 17. Jahre unternahm Georg seinen ersten
Feldzug, auf dem er Freude am Kriegshandwerk gewann.
In seinem 24. Lebensjahre zog der junge Held
abermals unter seinem Bruder Adam, der an des
Vaters Stelle Hauptmann des schwäbischen Bundes
geworden, mit dem Heere Maximilian’s gegen die
Schweiz, und wohnte dann später im Bayrischen Kriege
der Schlacht im Nordgau in der Nähe Regensburgs
bei, in der er ein Fähnlein von den Böhmen eroberte
und vom Kaiser den Ritterschlag empfing. Fortdauernd
kriegerisch thätig, schwang sich Frundsberg zum kaiserlichen
Feldhauptmann auf; er machte die italienischen
Feldzüge sammt und sonders mit, hielt eine Belagerung
von Verona, das er besetzt hatte, mit großer Tapferkeit
aus, zog von dieser Stadt mit 1000 Fußknechten
Bologna zu Hülfe, entsetzte die Stadt, nahm
das Lager und schlug das päpstliche Heer in die Flucht.
Mehr als eine Fahne eroberte in diesen Kriegen mit
den Wälschen der deutsche Held, und sandte sie in die
Kirche seiner Heimathstadt. Durch zahllose Kämpfe
ging er fast immer siegreich und blieb auch nach der
Rückkehr aus Italien beständig an der Spitze tapferer
Heerhaufen, stets bereit, des Kaisers Befehle zu vollstrecken.
So bestürmte und eroberte Georg von Frundsberg
unter andern das Schloß Hohenkrähen die Hegau,
darauf sich ein Schnapphahn festgesetzt hatte. Bald
aber stand er mit Georg von Lichtenstein und Hans
Jacob von Landau als Oberster über das deutsche Fußvolk
wieder an der Spitze von 6000 Streitern und
rückte gegen Venedig; er erlitt mancherlei Bedrängniß mit
seinem Heer, bis eine entscheidende Schlacht am 7. Oct.
1515 sich für die Deutschen siegreich wendete. Frundsberg
und seine tapfern Streitgenossen nahmen eine
wälsche Stadt nach der andern ein, und er besetzte
abermals Verona mit 4000 Deutschen und 500 Schweizerkriegern,
deren Oberster Arnold Winkelried war.
Bei der darauf erfolgenden Belagerung Verona’s unter
Ludwig Bechstein: Zweihundert deutsche Männer in Bildnissen und Lebensbeschreibungen. Georg Wigand's Verlag, Leipzig 1854, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zweihundert_deutsche_M%C3%A4nner_in_Bildnissen_und_Lebensbeschreibungen.pdf/121&oldid=- (Version vom 14.9.2022)