Sponsel Grünes Gewölbe Band 3/Tafel 25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Tafel 24 Das Grüne Gewölbe: eine Auswahl von Meisterwerken in vier Bänden. Band 3 (1929) von Jean Louis Sponsel
Tafel 25
Tafel 26
  Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[Ξ]
TAFEL 25
SILBERVERGOLDETE SCHÜSSEL, DAS IM OVAL GEHÖHLTE
MITTELFELD MIT DEM URTEIL SALOMONIS IN EMAIL
BEMALT, DIE GEHÖHLTEN ZEHN, PASSIGT UMRANDETEN
RAHMENFELDER MIT GRANATEN IN TAFELSCHLIFF EINGEFASST
UND MIT BLUMENRANKEN AUS EMAIL UND
GRANATEN BESETZT.
ARBEIT DES FREIBERGER MEISTERS SAMUEL KLEMM 1656
[Ξ]

[216] Silbervergoldete Schale mit einem ovalen konkaven Mittelfeld und einem radial geteilten breiten Rahmen aus zehn konkaven Feldern mit Bogenrändern. Auf dem Mittelfeld ist in Emailmalerei das Urteil Salomonis dargestellt, darauf links unten das Datum 1656, rechts unten der Name des Künstlers S. Klem. Der Rand des Mittelfeldes und aller Rahmenfelder ist mit Granaten in Tafelschliff ausgefaßt, die Rahmenfelder sind mit silbernen, emaillierten und mit Granaten besetzten Zweigen und Blüten bedeckt, wobei neben dem Rot der Granaten ein Türkisblau, Blattgrün und Strohgelb noch zur Geltung kommt. In den Ecken zwischen den Bogen des Randes ebenso blau emaillierte Blumen mit je einem Granaten als Fruchtboden. Die Granaten in den Rahmenfeldern haben für die Zweige Tafelschliff, für die Blüten Rosenschliff. Ähnliche Farbenzusammenstellung wie mit Granaten, wobei das Hellblau jedoch nicht in Email, sondern mittels Türkisen gebildet ist und statt der Granaten Almandine verwendet sind, auf der Bergkristallkanne der Tafel 22, die jedoch zugleich mit weit wertvolleren Edelsteinen ausgestattet ist. – Samuel Klemm, Goldschmied in Freiberg 1611–1678, R 1399. (31,5:25 – III. 30.)