Streiflichter aus Westphalen

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Autor: Karl Überhorst
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Titel: Streiflichter aus Westphalen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 140
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1863
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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[140]
Streiflichter aus Westphalen.
Nr. 1.

Horch auf! Die Ladung! Du verschrie’ner Strich,
Land meiner Väter, ich berufe Dich!
Keck vor dem Stuhle laß Dein Banner strahlen!
Wie Forst und Strom und frischgepflügtes Land
Dreifarbig schimmern lassen Dein Gewand,
Grün, weiß und schwarz – so stelle Dich Westphalen!

 Freiligrath.

Zur „rothen Erde“ will ich den Leser führen, zu einem der verschrieensten Striche Deutschlands, zum Lande der Schinken, des Pumpernickels und – des horribelsten Dialekts. Durch die Porta westphalica über die schimmernden Bleichplätze Bielefelds, durch die wogenden Kornfelder des Hellweges will ich Euch hinabführen in die schwarzen Schlünde der Kohlenwerke; ich will Euch führen zu den dampfenden glühenden Hochöfen, zu den pochenden Hämmern, in die rußigen Werkstätten der Metallarbeiter; durch die belebten, grünen Thäler geleite ich Euch auf die kahlen Höhen von Winterberg, wo erst die Junisonne den Schnee zu schmelzen vermag, wo fast jede Vegatation erstorben ist und nur der helle Ruf des Hirsches, der unheimliche Schrei des Uhu die Todtenstille der starren Natur unterbricht.

Indem wir zuerst die Industrie betrachten, müssen wir die Worte eines deutschen Dichters citiren. „Ist’s, wo der Märker Eisen reckt?“ singt Arndt in seinem Liede vom deutschen Vaterland, und Mancher wird diesen Punkt vergebens auf den Karten Deutschlands gesucht, Viele, besonders Süd-Deutsche, ihn mit der Mark Brandenburg für identisch gehalten und diese „Streusandbüchse des heiligen römischen Reichs“ mit der Grafschaft Mark in Westphalen, einer der schönsten Perlen in Preußens Krone, einer Gegend, überreich sowohl an landschaftlicher Schönheit, als auch an Schätzen des Bodens, an Erzeugnissen der Industrie, verwechselt haben. Wer auf der Kölner-Mindener, aus der Ruhr-Sieg-Bahn das Land durchfliegt, berührt die Grafschaft so ziemlich in ihren äußeren Grenzen. Belohnend ist ein Blick in diese gesegneten Gegenden, ein Aufenthalt in den unzähligen Werken und Etablissements, welche der unermüdliche, rege Geist der Bewohner hier errichtet.

Denn woher stammen die Näh- und Stricknadeln, von den schlanken, goldumränderten in den Händen zarter Damen bis herab zur starken, kräftigen Nähnadel des Schneiders? Woher die köstlichen Bronze- und Messingarbeiten, woher die Knopf- und Neusilber-, [141] die Weißblech- und Blechwaaren, woher der Telegraphendraht, die unzähligen Sorten von Eisen- und Messingdraht und Drahtnägeln; woher all’ die Pfannen, Töpfe, Sensen etc., die in keiner Haushaltung der Welt fehlen dürfen; woher die Sporen, von den feinsten Stutzersorten bis zu den groß gezahnten, scharfen und schweren der Gauchos und Maulthiertreiber Südamerikas; woher endlich der Gußstahl, der durch seine Glocken, Achsen, Stangen, durch seine prachtvollen Geschützrohre der Metallindustrie ganz neue Bahnen geöffnet und die Gegend von Bochum, wenn sie anders noch nicht zu einer weltberühmten geworden, durch die Anlage eines riesigen Walzwerkes zur Herstellung von Platten für Panzerschiffe, mit Walzen von 5 Fuß im Durchmesser, getrieben durch eine Maschine von 2000 Pferdekraft in dem Namen des „Eisenkönigs“ Krupp, zu einer weltberühmten machen wird!?

Die Grafschaft Mark ist die Wiege aller dieser Erzeugnisse, und rechnen wir hierzu noch die benachbarten großartigen Ravensberger Spinnereien und Bielefeld’s Leinwandproduction, so möchte schwerlich eine zweite Gegend Deutschlands, ja der Welt aufzuweisen sein, welche auf so engem Raume so großartige industrielle Erfolge erzielt.

Die Vehmlinde bei Dortmund.

Zur besseren Uebersicht dieser Industrie folgt eine genaue Aufstellung der Production der Berg- und Hüttenwerke im westphälischen Hauptbergdistricte vom Jahre 1860, wobei wir bemerken, daß nur die männlichen Arbeiter aufgeführt, Frauen und Kinder aber, beinahe ein Drittel der Arbeitskräfte, nicht mit eingerechnet sind.

Steinkohlen: Werth: Arbeiter:
21,829,172 Tonnen 9,351,674 Thaler 29,320
Eisenerze:
871,392      „ 585,814      „ 2354
Zink-, Blei-, Kupfer-, Vitriolerze:
208,503 Centner 102,470      „ 387
Gußeisen:
a. Roheisen in Gänzen
b. Gußstücke Werth: Arbeiter:
c. Rohstahleisen 3,043,545 Centner. 4,669,870 Thaler. 4106
d. Eisengußwaaren
 
Schmiedeeisen:
a. Stabeisen 2,493,184      „ 9,789,976      „ 7920
b. Schwarzblech
c. Weißblech
d. Eisendraht
 
Stahl:
a. Rohstahleisen 343,861      „ 3,018,879      „ 7403
b. Gußstahl
c. Raffinirter Stahl
 
Zink:
a. Rohzink 237,104      „ 1,455,424      „ 981
b. Zinkweiß
c. Zinkblech

[142] Die große Ravensberger Spinnerei beschäftigte im Jahre 1858 10,760 Spindeln mit 600 Arbeitern. Die Spinnerei Vorwärts 8000 Spindeln mit 485 Arbeitern. Im Jahre 1857 wurden auf den Bielefelder Bleichen 91,407 Stück Leinen gebleicht.

Während in der Ebene des Landes die unzähligen Kohlenwerke, die meisten Puddlings- und Gußstahlfabriken liegen, beginnt mit der Gebirgslandschaft die Fabrication all’ der unzähligen Metallwaaren. Eine ameisenartige Thätigkeit lebt in jedem Winkel, jedem Abhange dieses schönen, pikoresken Berglandes. Da ist kein Fluß, kein Bach, der nicht von den emsigen Bewohnern zu ihrem Dienste gezwungen wäre. Lagert sich der Wanderer an einen Waldeshang, so leuchten ihm aus dem dunklen Grün die Ziegeldächer der Arbeiterwohnungen bis vom höchsten Bergesgipfel entgegen. Das stampft, das pocht, das prasselt, das rollt von fern und nah: hier das schillernde Brillantfeuer der Schmelzhütten, dort das Glühen der Hochöfen in dem dunklen Waldesgrün; dazu das helle Klappern der kleinen Drahtrollen und Hämmer, das Klingen des Ambos unter den taktmäßigen Schlägen der Kettenschmiede – eine Musik, die sich weit hinauf durch die unzähligen Thäler zieht, bis sie in dem rauhen Gebirgsstock, der sich in dem kahlen Astenberge gipfelt, nach und nach verstummt. Und auch hier, wo der steinige Boden nur eine kärgliche Haferfrucht gedeihen läßt, verleugnet sich nicht der industrielle Sinn der Bewohner. Was der unfruchtbare Heimathsboden auf Höhen von 2000 Fuß nicht zu liefern vermag, wird ersetzt durch den uralten Hausirhandel mit allerlei Holzwaaren, als Löffel, Mulden, Butter-, Salz- und Kaffeedosen, Butterstecher, Apothekerbüchsen, Krahnen etc. Hierzu kommen Wetzsteine zum Schärfen der Sensen und Sicheln. Jung und Alt beschäftigt sich mit dem Fabrikat dieser Gegenstände, die dann auf dem Rücken in sogenannten „Kiepen“ glücklicheren und fruchtbareren Gegenden zugetragen werden. Gestrickte wollene Waaren, Sensen, Futterklingen ergänzen unterwegs den Waarenvorrath; in ven fernsten Gegenden Deutschlands erblickt man diese wandernden Industriellen, und wenn der Volkswitz schon Columbus in Amerika einen Winterberger mit Sensen antreffen läßt, so bezeichnet dies treffend den vor keiner Entfernung zurückschreckenden Unternehmungsgeist des saarländischen Hausirers.

Die Industrie, der Handel Westphalens ist uralt. Iserlohn, gegenwärtig wohl die gewerblichste Stadt des Landes, hatte im Mittelalter eine Panzermacherzunft, welche künstlich gewebte und geflochtene Panzerhemden weithin versandte. Ob schon damals die Sucht und Notwendigkeit geherrscht, inländische Fabrikate mit ausländischem Stempel und Wappen zu versehen, wissen wir nicht; unwahrscheinlich aber dürfte es nicht sein, daß schon damals diese Hintenansetzung deutschen Gewerbfleißes an der Tagesordnung gewesen, und so mag denn auch manches Iserlohner Panzerhemde als echt mailändisches auf den Märkten von Brügge und Antwerpen, Nürnberg und Augsburg verkauft worden sein. Dortmund und Soest, beides enge Glieder der Hansa, finden wir schon im 12. and 13. Jahrhundert auf den großen Handelsplätzen des Nordens, Wisby und Nowgorod, vertreten. Jede der Städte besitzt einen von den vier Schlüsseln zur Geldlade der „gemeinen Deutschen aus allen Städten“ aus Wisby. Das ganze deutsche Binnenland wird hier somit durch westphälische Männer vertreten, und unsere Achtung vor dem Einfluß dieser soliden Emporien steigt, wenn wir eine Deputation aus Kurland im Jahr 1275 Statuten und Verfassung Dortmunds zur Gründung der neuen Stadt Dörpt (Dorpat) nachsuchen sehen. Mit dem Verfall der Hansa beginnen auch die westphälischen Städte zu sinken, und wie der 30jährige Krieg die Blüthe deutscher Nation geknickt, so auch die letzten Reste dieses kräftigen Bürgerthums. Die stolzen Thore und Thürme verfallen, der Schlüssel im rothen Felde verschwindet immer mehr aus den Flaggen der meerdurchkreuzenden Gallonen; statt 40,000 freiheitsliebender Bürger zählt zu Anfang dieses Jahrhundert Dortmund nur noch 4000 und Soest kaum noch 6000 Bewohner, von denen erstere ihren Unabhängigkeitssinn nur dadurch zu bethätigen wissen, daß sie mit aller Macht der Anlage einer Landstraße durch ihr Gebiet sich widersetzen. Sie sinken zu schmutzigen Ackerstädten herab, bis es endlich unserer Zeit vorbehalten blieb, sie zu neuem Wachsthum, neuem Leben erwachen zu sehen.

Die Literatur- und Kunstepoche des Landes datirt ebenfalls aus den ältesten Zeiten. Das Benedictinerkloster Corvei (Corbeia aurea) glänzte schon zu Anfang des 11. Jahrhunderts durch seine weltberühmte Schule, und hier in einem ihrer Scriptorien, in denen der Tacitus jährlich zehn Mal abgeschrieben werden mußte, fand man 1514 die verloren gegangenen fünf ersten Bücher der Annalen des Tacitus, deren Manuscript, wenn ich nicht irre, sich gegenwärtig in Florenz befindet, wieder auf. Daß Westphalen eingreifend gewesen in die Poesie des Mittelalters, beweist uns ein Codex des Nibelungenliedes. Nach demselben haben Männer von Soest und Münster dieses Lied nach dem Rhein gebracht; an einer anderen Stelle des Gedichts wird des Thors zu Soest, wodurch Hagen gekommen, des Gartens, durch den die Nibelungen eingedrungen, sowie des Schlangenthurms, in welchem Günther enthauptet, erwähnt.

Der Glanzpunkt der westphälischen Malerschule datirt von dem sogenannten Liesborner Meister, einem Mönche der Benedictiner-Abtei Liesborn im Münsterlande. Seine an Gold und Farbenpracht reichen Gemälde entstanden um die Mitte des 15. Jahrhunderts, sind gänzlich frei von dem Einfluß anderer Meister und Schulen und übertreffen an correcter Zeichnung, reichem Colorit und idealer Conception die meisten Werke seiner Zeitgenossen. Gleich wichtig für die Kunst ist der Name des Soester Goldschmieds, Malers und Kupferstechers Heinrich Aldegrever. Ein Schüler Albrecht Dürer’s, nennt er sich auf seinen Reisen Albert von Westphalen, weshalb man fälschlich zwei Aldegrever angenommen.

Als eigenthümlich zu Westphalen gehörend ist das Gericht der Vehme, und wir wollen diese Skizze nicht schließen, ohne dieses merkwürdigen mittelalterlichen Rechtsinstituts mit einigen erläuternden Worten erwähnt zu haben.

Manche falsche Tradition wäre dabei zu berichtigen. Hier nur so viel, daß die Vehme nur auf rother Erde, d. h. in Westphalen, bestand und nie und nirgends anders als bei hellem Sonnenlichte unter freiem Himmel gehalten wurde. Den Beinamen des „heimlichen Gerichts“ erhielt sie durch die geheim gehaltene und bis auf den heutigen Tag noch nicht gedeutete Losung der Wissenden. Der Hauptstuhl der Vehme war zu Dortmund und stand seit 1545 im Stadtgraben vor dem Burgthore. Dicht am Bahnhofe der Köln-Mindener Eisenbahn unter einer alten Linde steht noch jetzt der derbe Steintisch, an dem die Schöffen saßen und Recht sprachen. Der Tisch zeigt in grobem, verwittertem Relief den alten, einköpfigen Reichsadler als Symbol des höchsten, kaiserlichen Gerichts. Mit der Einführung des Reichskammergerichtes verlor die Vehme immer mehr an Macht und Ansehen, und dem Dortmunder Freigrafen, deren letzter, Zacharias Löbbecke, ein Glied eines alten, noch heute in Westphalen kräftig fortblühenden Patriziergeschlechts, am Dienstag nach Heil. Drei Könige 1803 zum letzten Male hier „des Königs Bank geschlossen“, lag zuletzt nur noch die Schlichtung Dortmunder Communalhändel ob.

Während der Zeit ihrer höchsten Macht fanden die Urtheile der Vehme eine prompte und energische Erfüllung durch die Weidenschlinge der über ganz Deutschland verbreiteten 100,000 Wissenden. Hatte der Stuhl zu Dortmund gesprochen, so war jede Appellation vergebens, und selbst die Kaiser, von denen mehrere, unter ihnen der galante Sigismund, im Jahre 1429 sich am Stuhle zu Dortmund als Wissende aufnehmen ließen, vermochten nicht, der einmal erfolgten Aechtung Einhalt zu thun. Als der Graf von Wernigerode, ein mächtiger Dynast, im Jahre 1383 vernehmt wurde, half alles Protestiren Wenzel’s nicht. Man hing den gräflichen Leib ohne Weiteres an einen derben westphälischen Eichenast, und für Wenzel, der die Losung verrathen, verfielen diejenigen, durch welche er sie erfahren, ebenfalls unnachsichtlich der rächenden Schlinge.

Aus einem späteren Vehmprocesse, der uns in ziemlich erhaltenen Actenstücken vorliegt, sehen wir übrigens, daß der Stuhl doch auch oft den Umständen Rechnung trug, zu friedlichen Vergleichen sich bequemte und die Wissenden nicht immer gleich unerschrockene Männer gewesen.

Ein Vasall des Grafen von der Mark, C. von Mallinkrodt auf Burg Wetter an der Ruhr (statt der Zwingthürme des Raubnestes recken jetzt, das Zeichen einer glücklicheren und bessern Zeit, hohe Schornsteine eines Eisenwerks ihre Häupter aus den Ruinen empor), wirft ohne vorherige Absage einen Dortmunder Bürger auf offener Heerstraße nieder und beraubt ihn. Ein Freund des Beraubten, [143] zugleich Wissender des Stuhls, bringt vor dem „Königsstuhl im Graben“ die Klage an, und Mallinkrodt soll vorgeladen werden. Derselbe aber, das alte „procul a Jove, procul a fulmine“ beherzigend, flüchtet nach Unna und lebt in dieser seinem Lehnsherrn zugehörigen Stadt in gemüthlicher Sicherheit, bis ihm in seiner Herberge von zwei Schöffen die Ladung der Vehme überbracht wird. Mallinkrodt, weit entfernt dieselbe mit angstvollem Respect aufzunehmen, erlaubt sich die kräftigsten Ausfälle gegen den Stuhl und bedroht schließlich dessen beide Sendboten mit derben Prügeln, wenn sie sich nochmals zu ähnlicher Ladung verstehen würden. Die Drohnug versetzt, wie aus dem Protokoll deutlich zu ersehen, die beiden Wissenden in nicht geringe Angst, und da jetzt nach dem Herkommen die Ladung zum zweiten Male dem Verklagten und zwar diesmal durch vier Schöffen überbracht werden muß, eine zweite persönliche Begegnung mit solch verwegenem Gesellen aber Leib und Seele in Gefahr bringen dürfte, so werden die vier Schöffen ermächtigt, den Brief zur Vermeidung aller Thätlichkeiten an den Grendel (Thorgatter) von Wetter zu heften. Aber wie unentdeckt hingelangen zu dem hoch und sicher gelegenen Raubneste des Verklagten? Wahrlich, sauer genug lassen sie es sich werden, diese unermüdlichen Priester der Themis. Im Dunkel der Nacht, mit Mühe und Gefahren aller Art betreten sie das gefährliche Gebiet der Burg; in dem zu den Acten gegebenen Protokolle sehen wir die wackern, wenn auch furchtsamen Männer sich an Abhängen verkriechen, hinter Gebüschen verstecken und im Schweiße ihres Angesichts Felsen erklettern, bis sie endlich glücklich und unentdeckt zu dem Burgthore gelangen und an dasselbe die Ladung befestigen.

Mallinkrodt aber, weit entfernt, der Ladung Folge zu geben, steckt sich hinter seinen Lehnsherrn, und nach langem Hin- und Herschreiben vermittelt dieser durch seinen mächtigen Einfluß einen Vergleich, nach welchem Ehren-Mallinkrodt ungestraft davon geht, in die Dienste der Stadt Dortmund tritt und gegen guten Gehalt fortan die wackern Reichsstädter ungeschoren läßt.

In unserem nächsten Artikel werden wir mehr auf einige merkwürdige Specialitäten Westphalens eingehen.

Karl Ueberhorst.