Sylvesternacht (Lavant)

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Textdaten
Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Sylvesternacht
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aus: Der Wahre Jacob
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: J. H. W. Dietz
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Erscheinungsort: Stuttgart
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Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Der Wahre Jacob, Nr. 64, Seite 512
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Sylvesternacht

Alte, gute Bräuche schwinden,
Neuer Zeiten Spiel und Raub,
Wie dahin in Herbsteswinden
Weht das dürre Laub.

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Du nur, lust’ger Freund Sylvester,

Bist zu sterben nicht so schnell,
Alter, zäher, wetterfester,
Rüstiger Gesell!

Wie sie vor zweihundert Jahren

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Fleißig bechernd dich durchwacht,

Hält man heute noch in Schaaren
Zechend „freie Nacht“,
Liest aus krausen Bleigestalten
Seiner Mädchenzukunft Loos,

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Zaubert durch der Träume Walten

Gold in seinen Schooß.

Kleine ros’ge Engel wohnen
In der heißen, würz’gen Flut,
Doch auch tückische Dämonen

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Prüfen deinen Muth,

Heute wie zur Zeit der Ahnen,
Grau und dämmerweit ―
Und die Glockenschläge mahnen
An die Flucht der Zeit.
                                                  R.L.