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TBHB 1946-09-23

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-09-23
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Montag, 23. September 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 23. September 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-09-23 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 23. September 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

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[1]
Montag, 23. September 1946.     

[1]      Die neue Gemeindevertretung hat mich heute in den Gemeinderat gewählt, zusammen mit Herrn Degner. So sind beide Gemeinderäte Katholiken. Ich traute mich nicht, mich der Wahl zu entziehen u. nahm die Wahl an. Fritz, der Mittags zufällig im Gemeindeamt war, wo die Vertretung zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen war, brachte mir diese Nachricht, da man ihn beauftragt hatte, mir dies mitzuteilen u. mich zu fragen, ob ich die Wahl annehme. Man hatte ihm gesagt, daß man im Falle meiner Ablehnung ihn wählen würde. Fritz wird aber viel besser den Vorsitz im Kulturbunde übernehmen, wenn Dr. Burgartz einmal weggeht, womit zu rechnen ist.

     Prof. Rauer trank bei uns Kaffee, da er heute Nachmittag abreisen wollte, doch fährt weder das Boot von Althagen, noch der Dampfer von Wustrow, beide sind kaputt. Er muß nun morgen früh mit dem Omnibus ab Wustrow fahren.

     Nachmittags waren drei Damen da, um Bilder anzusehen: eine Malerin, Katholikin, die Kirchen ausmalt, sowie zwei andere Damen, von denen die eine die Freundin von Lina Bittner – Berlin ist.

     Die Russen benehmen sich wieder mal wild. Heute Nacht ist eine Patrouille in mehrere Häuser eingedrungen, um sich die Ausweispapiere vorlegen zu lassen, wodurch die dort wohnenden Sommergäste in Furcht u. Schrecken versetzt worden sind. Es sind auch Uhren u. a. Wertsachen fortgenommen worden. Heute am Tage haben die Russen zwei Herren u. eine Dame, die im Darss spazieren gingen u. keine Ausweise bei sich hatten, festgenommen u. nach Wustrow gebracht. Dergleichen ist unerhört u. wird hoffentlich auf das Wahlergebnis am 20. Oktober nicht ohne Einfluß bleiben.