Topographia Austriacarum: Egenburg

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Topographia Germaniae
Egenburg (heute: Eggenburg)
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Eysenstatt
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 6.
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Egenburg / oder Egemburg.

Ein Unter-Oesterreichische / und Lands-Fürstl. Statt an der Schleyntz / nicht weit von Weyterfeld / und Meyssau / gelegen / ein gar alter Ort / da wenig zu sehen / und nicht grosser Lust zu suchen; wiewol es einen feinen Weinwachs herumb hat. Siehe / was Gerard von Roo / im 4. und 10. seiner Jahrbücher von diesem Ort / schreibet / welchen Anno 1407. in dem innerlichen Oesterreichischen Krieg / deß Hertzog Leopolds Parthey / und hernach Anno 1485. König Matthias Corvinus auß Ungarn / eingenommen: Der auch in dem nächsten Böhmischen Krieg in Anno 1619. und 20. da Er von beyden Partheyen eingenommen worden / viel außgestanden hat. Der beruffene Manhartsberg ist nahend dabey gelegen / von welchem Lazius lib. 12. Reip. Rom. sect. 7. c. 6. fol. 1086. seq. schreibet / daß der Böhmer-Wald / da Er von Gutenberg sich hinab in Oesterreich lasse / in 2. Theile / deren der eine Theil / so gegen Morgen / und in Unter-Oesterreich sich erstrecke / der Ober-Unter Manhartsberg / und von den Marcomannen / und den Manimen / welche daselbst / von dem Böhmer-Wald / biß an die Thonau / gewohnt; der ander Theil aber / so gegen Abend / und Ober-Oesterreich / in der Lunsnick / oder Launsnyck / genannt werde. Auff ein Meilwegs von Egemburg ligt der wolgebaute Marcktflecken Pulka / da man zur Wienerischen / und Pragerischen Landstrassen kompt / daselbsten ein Posthauß ist; und hat man so dann ferners / durch das Stättlein Retz / so ein Meil davon / 3. und also 4. Meilen von Egenburg auff Znoim in Mähren.