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Topographia Braunschweig Lüneburg: Seesen

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Topographia Germaniae
Seesen
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 187.
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[T103]
[187]
Seesen / Ampthauß.

Das Fürstliche Wolfenbüttelsche Ampthauß Seesen / ist eines von den ältisten Ampthäusern / vnd annoch in zimlichen Gebäwden vnd Zustande / hat ohnzweifelich den Nahmen von einer dabey stehenden See / wie dann in alten Documenten vnd Briefen man Seehausen vnd Seesen findet. Es ist diese stehende See an der tieffe fast nicht zu ergründen. Es hat der Löbliche Fürst Hertzog Heinrich Julius zu Braunschweig vnd Lüneburg / hochseligsten Angedenckens / für 40. vnd mehr Jahren / vmb die Beschaffenheit (weil viel fabulirens davon gewesen) zu erfahren / dieselbe abgraben lassen wollen / Nach dem aber das Wasser etzliche / vnd zwar viele Lachter abgelauffen / vnd doch noch kein Grund zu finden gewesen / sind eine ganze Riege Häuser / vnten an S. Viti Thor / in dem sincken hernach gefolget / wodurch man verspüret / daß der grund deß Orts vffm Wasser stehen müsse. Vnd ob wol drauff mit weiterm abgraben nachgelassen / vnd die See wieder gestawet worden / ist doch solche Riege Häuser (so in anno 1615. abgebrant) nicht wieder gantz gleich zu stehen kommen.

Es ist diß Ampthauß in diesen KriegsJahren offt vnd vielmals ruiniret / auch in anno 1615. an einer Seiten ein Gebäwde gantz weggebrant.

Sonst hat Hertzog Heinrich Julius zu Braunschweig vnd Lüneburg / p. m. in anno 1603. et 1605. vor dem Ampte 2. schöne Jägerhäuser vffbawen lassen / so annoch in gutem Stande.

Nahe vmb Seesen sind vnterschiedliche feste Raubschlösser vor Jahren gelegen / auch vnter andern eins vff dem Hause zum Schildberge / davon noch alte Gewölbe vnd Mauerwerck verhanden vnd zu sehen ist.