Topographia Hassiae: Waldeck
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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian | ||
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Ist das Stamm- vnd HauptSchloß
dieser gleiches NamensGraffschafft /
auff einem hohen Felsen / an der Eder / vnd
zwo Meyl wegs von der Statt Fritzlar /
gelegen. Neben dem Schloß ligt dz
Stättlein / auch auff einem Berge. Es gräntzet
diese Graffschafft mit Westphalen; ist
auch vor diesem vnter Westphalen gerechnet
worden / biß Anno 1438. ipsa die
undecim millium virginum weyland Graf
Heinrich zu Waldeck / vnnd sein Sohn
Graf Walraff vor sich vnd alle ihre
Erben / ihre Grafschafft zu Waldeck / die ihr
frey eygen Erb gewesen / gantz vnnd
vollkömmlich mit allen ihren Zubehörungen /
es sey an Mannschafften / Schlössern /
Stätten / Dörffern / Leuthen /
Herrlichkeiten / Freyheiten / Rechten vnd
Gewonheiten vnd anders / welcherley das sey / vnd
wie man das genennen mag / nichts
außgenommen / weyland Herrn Landgraf
Ludwigen zu Hessen / dergestalt aufgetragen /
daß sie dieselbige zu rechtem Erb-Mannlehen
wider empfangen / vnd darüber
gelobt vnd geschworen haben / getrew vnnd
hold zu seyn / als ein Mann seinem
Erb-Herrn seyn soll / wie dann solcher
Waldeckische VfftragsBrieff / vnd darauff
erfolgte Fürstliche Hessische Belehnung
Anno 1630. in offenen Truck gebracht
worden. Daß also diese Herren Grafen /
die vorhin allein vnter dem Käyser / vnnd
dem Reich von Caroli Magni Zeiten an /
der ihnen die Schirms-Gerechtigkeit in
dem Stifft Paderborn geben / gewesen /
jetzt wie obgedacht / Hessische Lehenleuth
seyn. Im Jahr 1621. nahm Landgraf
Moritz in Hessen das Waldeckisch Ländlein /
sampt dem Waldeckischen Haupt-Hauß
Eisenberg / wegen eines Streits mit dem
Grafen / eyn. In diesem Teutschen Krieg
hat solche Graffschafft auch nicht wenig
Schaden gelitten. Es seyn diese Herren
Grafen der Augspurgischen Confession
zugethan / vnd haben im Closter Neze /
vnder obbesagtem Stammen-Schloß
Waldeck / ihre Begräbnuß.
Ein Meyl wegs von Waldeck ligt das Stättlein Sachsenhausen / so wegen seines guten Biers bekannt: Darnach Freyenhagen / da Matthias Martinius hero bürtig ist. Besihe Limnaeum de Jure publ. lib. 1. c. 4. n. 93. Ihre / der samptlichen Herren Graven Reichs Anschlag / ist Monatlich einfach 4. zu Roß. 18. zu Fuß. Zu Vnderhaltung deß Cammergerichts / gaben Sie vorhin Jährlich 25. fl. den Thaler zu 69. Kreutzer gerechnet: jetzt / nach dem erhöchten Anschlag / finde ich 41. fl. 42. Kreutz. 5. Heller. Sie seyn / wie gedacht / deß Fürstlichen Hausses Hessen Lehenleuthe vnnd haben sich beyde Linien / Cassel / vnd Darmstatt / Anno 1648. den 14. Aprilis / dahin verglichen / wann die Graven von Waldeck solten mit todt abgehen / daß solche Grafschafft in zween gleiche theil /für beyde Häuser / gesetzt werden solle. Es seyn aber bey jüngstem Anno 53. vnd 54. gehaltenem ReichsTage zu Regenspurg / durch Gesandschafft / erschienen / die Herren Georg Friederich / Johann / vnd Volrath / Brüder / vnd Vettern / Graven zu Waldeck / Pirmont / vnd Culenburg / Freyherren zu Tonna / Palandt / Wittem / Werth / etc. für sich / vnd [139] respectivè in Vormunds Nahmen / der Jungen Herren Graven zu Waldeck / Christian Ludwigen / Josiasen / vnd Heinrich Volraths. Am 13. Blat deß General Reichs Frieden-Schlusses Instruments / stehet / daß das Hauß Waldegg / zum besitze aller rechtlichen Ansprüchen / in der Herrschafft Didinghausen / vnd den Dorfschafften Nidernau / Lichtenscheid / Dafeld / vnd Niderschlaidern / wider kommen solle.
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