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Topographia Saxoniae Inferioris:Haldensleben

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Topographia Germaniae
Haldensleben
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1653, S. 123–124.
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Haldensleben /

In den Tafeln Halsleben genant / ist eine Statt / nahend Arxleben / vnnd nicht sonders weit von Helmstatt / an der Ora / oder Ohre / im Ertzstifft Magdeburg / gelegen. Johannes Pomarius, in der Magdeburgischen; Johan. Pideritius in der Lippischen; Buntingus, in der Braunschweigischen Chronick / vnnd Werdenhagen part. 3. c. 7. p. 233. Von den Hansehe-Stätten / beschreiben dieser Statt Belagerung im Jahr 1181. weitläuffig; kommen aber nicht miteinander über ein: Daher kein Wunder / daß es auch zu vnsern Zeiten geschihet. Es hat dieselbe vor Jahren eigne Graven gehabt; ist aber folgents an Hertzog Heinrich den Löwen zu Sachsen kommen / zu welches Zeiten / wegen der beeden Wasser Ora / vnd Bivera / auch deß sümpfigen Orths / vnd ihren Mauren / sie für eine gar feste Statt ist gehalten / vnd im Jahr 1166. oder 1168. vergeblich belagert worden. Die Burger / weil sie die gute Gelegenheit deß Orts / vnnd daß sie auch einen dreyfachen Wall hätten / betrachtet; haben / in Ansehung / daß die Ora auff der einen Seiten der Statt herflosse / auch dieselbe / auff der andern Seiten / mit Laitung deß andern obgedachten Flüßleins Biver / oder Biber / noch fester machen wollen: Aber nicht erwogen / daß ihnen solches zu ihrem Schaden geraichen möchte. Dann der Ertzbischoff Wichmann von Magdenburg / der die [124] Statt gern gehabt hatte / hat vom Käyser Friederichen dem Ersten / bey dem Er in höchsten Gnaden gestanden / Hülff bekommen / damit er sie in gemeldtem 1181. Jahr belagert / vnd durch Schwellung deß Wassers erobert / vnd zerstöret; wiewol deß Hertzog Heinrichen Obrister / Graff Bernhard zur Lipp sich tapffer/ vnnd so lang gewährt/ biß man die besagte/ auch andere Wasser/ auß den pfützichten vnnd mooßlechtigen Aeckern / mit hoch auffgeworffenen Dämmen / innerhalb 3. Monat / vnnd Wochen / also auffgehalten / daß sie die Mauren / vnd vnterste Wohnung der Häuser / gantz bedeckt haben. Es ist hernach dise Statt 33. wie Pideritius, oder vngefehr 43. Jahr / wie VVerdenhagius, auß einer geschriebenen Lauterbergischen Chronick / sagen / also gantz öd / vnd geschleiffter da gelegen / vnnd hat den Benachbarten einen trawrigen Anblick geben; biß vnter dem Ertzbischoff Alberto, einem gebornen Graven von Hallermund / als er mit dem Käyser abwesend in Italia war / die herumb gesessene Leuth sich versamblet / vnnd diesen Orth wider zu einer Statt auffgerichtet haben. Anno 1433. in dem Widerwillen der Statt Mageburg / mit ihrem Bischoffe / gewonnen auch die Magdeburger Haldensleben / oder / wie es Theils nennen / Haldenschleben. Was folgends / sonderlich bey dem nächsten Teutschen Krieg / allhie vorgegangen; davon ermangelt ein mehrer Bericht. Was aber Anno 1624. für ein Mandat / wegen eines newen Probsts allhie / vnd daß die Aebbtissin in dem Exercitio der Catholischen Religion / nicht zu verhindern / etc. am Käyserlichen Hoff / ergangen / davon ist Carolus Carafa, in Germania sacra restaurata,zu lesen.

Es ligt nicht sonders weit von hinnen / vnd auch an der Ohre. 3. Meilen von Gardleben / vnd 4. von Magdeburg / new Haldensleben / so Theils auch für ein Magdeburgisch Stättlein halten / welches die Schwedischen Anno 1642. den 25. Hornung / einbekommen / vnnd die Thor etwas bessers verschantzen lassen.