Topographia Sueviae: Minsingen

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Topographia Germaniae
Minsingen (heute: Münsingen)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 132–133.
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Münsingen (Württemberg) in der Wikipedia
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[132]
Minsingen / Münsingen.

Dieses / dem Hertzog von Würtenberg gehöriges Stättlein / ligt auff der Alb / zwischen Reutlingen / vnd Blawbeuren / von jedem Ort 4. Stund. Hat 3. Thor / tieffe Wassergräben / ein schön Fürstlich Schloß / ein grosses auff einem weiten Platz stehendes Rathhauß // darvor ein Röhrkasten mit sieben Röhren: Item / ein feine Kirch / darzu ein Pfarrer / vnd Diaconus, gehören.

An. 1378. haben die confoederirte Stätt / als Augspurg / Vlm / vnnd andere / Aschberg / vnnd Minsingen eyngenommen. Augspurgische Chronick part. 2. fol 126.

In einer geschriebenen Chronic stehet / [133] daß die alte Grafschafft / jetzt Ampt vnnd Herrschafft Vrach / oder Aurach / ausser deß Schlosses Wittlingen / vnnd Schlosses Graffeneck / (so ein schön Jagthauß) vnd vier vnd viertzig auff der Alb hin vnd wider ligende Flecken / auch in sich die Statt Münsingen auff der Alb begreiffe / welche viel Korn / Habern / Holtz / Wildprät / vnnd Futter zur Viehzucht habe. Anno 1347. hab Heinrich Späth von Staingebronn / Graf Eberharden / vnd Vlrichen zu Würtenberg / alle seine Güter zu Münsingen verkaufft / sampt allem deme / so er daselbsten eygen gehabt: Item / den Hoff zu Retzelhausen / vnd alle seine Recht / so er zu den Gütern inwendig in diesem Stättlein gehabt / wie auch außwendig mit allen Nutzen / auch Gütern / vnnd allem Rechten / vmb 300. Pfundt Heller.

Anno 1631. hat sich dasselbe dem Graff Egon von Fürstenberg / Käyserlichen Generaln ergeben. Vnd ist kein Zweiffel / daß es nit weniger / als die benachbarte Stätte / Aurach / Reutlingen / Tübingen / vnd andere dort herumb / werde den Kriegslast noch ferner hernach erfahren haben: Wiewol solches in die gedruckte Schrifften / so vil man weiß / nicht gebracht worden ist.