Allgemeines Deutsches Kommersbuch:276

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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[550]

töch=ter=lein, quid quid nunc fa-ce-re de-cet: ein
bri=nus nur ut ve-re sa-pi-ens ro-ris; und

vol=les Glas sein Herz be=gehrt, ein Glas, das er in
weil das Herz sich woh=ler fühlt, wenn Tau zu=gleich durch=

Lie=dern ehrt! Ve-re! hoc ju-ve-nem de-cet! Ve-
glüht und kühlt: Bi-ba-mus om-ni-bus ho-ris! Bi

re! hoc ju-ve-nem de-cet!
ba-mus om-ni-bus ho-ris!
     3. Schwarz=äu=gig Schenken=

töch=ter=lein, drum füll die Glä=ser voll! Das Le=ben
will be=gos=sen sein, die=weil es blü=hen soll; das
Le=ben will be=gos=sen sein, die=weil es blü=hen soll.

[551]

     4. Se-de-mus hic in ju-bi-lo cum vi-tris
in col-le-gi-o, a-ma-mus hoc ten-ta-
men, er-go: bi-ba-mus! A-men! a-ma-mus
hoc ten-ta-men, er-go: bi-ba-mus! A-men! A-men!

Karl Preser.


          613.     Die Ritter von der Gemütlichkeit.

     Singw.: Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd etc.

     1. Und wenn sich der Schwarm verlaufen hat um mitternächtige
Stunde, dann findet unter den Edleren statt eine würdige Tafelrunde,
|: es sind erhaben ob Raum und Zeit die Ritter von der Gemütlichkeit. :|

     2. Und wie der Zapfen vom Fasse springt, so springt der Deckel
vom Herzen, und was sich drinnen bewegt, das klingt in lustigen Liedern
und Scherzen. Es sind dem freien Wort geweiht die Ritter von der
Gemütlichkeit.

     3. Wenn einem trocken die Kehle ward und er durstig lechzt nach
dem Nassen, so ist es dieser Ritter Art, daß sie ihn nicht sterben lassen.
Es sind dem Wohle der Menschen geweiht die Ritter von der Gemüt=
lichkeit.

     4. Und wenn sich etliche Thoren gar in traurigem Irrtum bekannten
zu jener beklagenswerten Schar der Sekte der Flagellanten, — denen
setzen zurecht den Kopf beizeit die Ritter von der Gemütlichkeit.

     5. Drum lebe hoch das freie Wort, das frisch von den Lippen
rinne! Drum lebe, wem nicht die Kehle verdorrt, und wer nicht ver=
achtet die Minne; drum leben, erhaben ob Raum und Zeit, die Ritter
von der Gemütlichkeit.

A. Krummacher.