Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs/§.15

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Textdaten
Autor: Johann Christoph Harenberg
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Titel: Vernünftige und Christliche Gedancken über die Vampirs ...
Untertitel: §.15 - von dem anziehenden Geiste des Chr. Thomasii.
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Erscheinungsdatum: 1733
Verlag: Johann Christoph Meißner
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Erscheinungsort: Wolfenbüttel
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Quelle: Digitalisat des Göttinger Digitalisierungszentrums bzw. bei Commons
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§. XV.

[65] Es haben sich einige gefunden, welche, um diese Erzehlungen von den Vampirs aufzulösen und verständlich zu erklähren, zu dem Welt-Geiste ihre Zuflucht genommen haben. Wir wollen erst erwegen, was der Welt-Geist sey, und welcherley Würckungen ihm zugeschrieben werden können. [66] Wenn der Welt-Geist den Satan und die bösen Engel bedeutet, so ist die Sache albereit entschieden. (§.9.) Verstehet man dadurch den höchsten Geist, der die Welt regiert, so ist die Antwort auch auf diesem Fall schon beygebracht. (§ 11.) Allein es soll der Welt-Geist annoch ein anderes Ding seyn. Christian Thomasius nannte ihn den astral-Geist, und wollte ihm eine anziehende Kraft, wegen eines Versuchs, der mit der Luft-Pumpe gemacht wird, zuschreiben. Allein der Tübingische Mathematicus IOH. CASPER FUNCCIUS hat gar (*)[1] geschickt erwiesen, daß dieser Beweis unrichtig sey. Denn wenn ein Luft-leerer Raum durch die Kunst gemachet wird, und man darauf eine Oefnung macht, fällt die Luft wiederum zu dem Loche hinein, und reisset dasjenige mit fort, was durch die Kraft derselben fortbeweget werden kan. Es wird demnach der Finger, den man bey der Eröfnung an den Luft-leeren Raum hält, nicht angezogen, sondern von der einfallenden Luft hineingedrücket. Denn so bald die Luft ausser dem wagerechten Stande gesetzet ist, entstehet eine Bewegung und Ausbreitung, welche wir den Wind zu nennen pflegen. Der grosse Thomasius hat dieses nachhero selbst erkannt, und seine Gedancken vom Wesen des Geistes verworffen.


  1. (*) In kurtzen Anmerckungen über Thomasii Versuch vom Wesen des Geistes, Tubingen 1701.8.