Zedler:Perez de Saavedra (Johann)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Perez de Rua (Anton)

Nächster>>>

Perez de Saavedra (Peter)

Band: 27 (1741), Spalte: 377. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|27|Perez de Saavedra (Johann)|377|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Perez de Saavedra (Johann)|Perez de Saavedra (Johann)|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1741)}}


Perez de Saavedra (Johann) gebohren zu Cordova oder Jacca in Spanien, lebte im 16 Jahrhundert, brachte durch falsche Apostolische Briefe über 30000 Ducaten zusammen, und bediente sich dieses Geldes, die Inqvisition in Portugall einzuführen, zu welchem Ende er sich vor einen Cardinal Gesandten des H. Stuhls ausgab. Als er nun 150 Diener angenommen hatte, wurde er in solcher Würde zu Sevilien empfangen, und mit vieler Ehrbezeigung in des Ertz-Bischofs Pallast daselbst einlogiret. Nachgehends gieng er bis nach Badajos, an die Gräntzen von Portugall, und fertigte einen Secretarium an den König ab, demselbigen von seiner Ankunft Nachricht zu geben, und die falschen Briefe von dem Pabste, dem Kayser, dem Könige in Spanien, und einigen andern geist- und weltlichen Fürsten zu überlieffern, worinnen der König von Portugall inständig ersucht wurde, das gottseelige und heilige Vorhaben dieses vermeynten Cardinal-Gesandten zu befördern. Der König, welchem diese Gesandtschaft sehr lieb war, ließ ihm als einem Gesandten antworten, und schickte einen vornehmen Minister vom Hofe ab, ihn zu bewillkommen, und in seinen Pallast zu begleiten, woselbst er ungefähr 3 Monate sich aufhielt, und binnen solcher Zeit die Inqvisition in Portugall aufrichtete. Hierauf nahm er von dem Könige Abschied, verließ Portugall, und war sehr froh darüber, daß ihm sein Anschlag dermassen gelungen war. Allein auf den Gräntzen von Castilien wurde er verrathen und erkannt, daß er ein alter Diener des Marggrafen von Ville-Neuf gewesen. Hierauf wurde er ins Gefängniß gelegt, 10 Jahr auf die Galeren verdammt, und ihm bey Todes-Straffe verboten, nichts mehr zu schreiben. Dieses Urtheil wurde an ihm vollzogen, so daß er unterschiedliche Jahre auf den Galeeren war, bis er endlich 1556 durch ein Breve Pabsts Pauls IV davon erlöset wurde, welcher ihn zu srhen verlangte. Chron. del Card. Tavern. Aubery hist. des Card.