Zum Inhalt springen

Zedler:Spiegelkugel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Spiegelkuchen

Nächster>>>

Spiegelkugel (goldene)

Band: 38 (1743), Spalte: 1617–1618. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|38|Spiegelkugel|1617|1618}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Spiegelkugel|Spiegelkugel|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1743)}}


Spiegelkugel. Man nimmt Quecksilber zwey Loth, Wismuth ein Loth, Bley und Zinn jedes ein halbes Loth, das Bley und Zinn läst man erstlich fliessen, denn den Wismuth hinzu gethan, ist er sodenn geflossen, so lasset es stehen, bis es schier erkalten will, nachmahls das Quecksilber hinein gegossen. Ferner nimmt man eine gläserne Kugel, die inwendig gantz rein und ohne Staub ist, machet einen Trichter von Pappier, welchen man inwendig an einer Seite der Kugel ansetzet, und giesset dieses Amalgama ja fein sachte an dem pappiernen Trichter hinunter, damit es nicht spritze, sondern fein gelinde an der Kugel hinunter lauffe, massen, wenn es jähling auf den Boden fällt, so spritzt es herum allenthalben inwendig, und würde also die Kugel gantz ungestalt, und lauter Flecken, weswegen dieser Handgriff einer von den Vornehmsten, der wohl in Acht zu nehmen. Wäre das Glas inwendig staubicht, würde das Amalgama gleichfalls nicht anhangen, und die Kugel mehr häßlich als fein werden. Bliebe das Amalgama aber sitzen an einem Orte, welches gar offte geschicht, oder würde breit oder kornigt, so hält man es nur ein wenig über eine Kohlenglut, denn fliesset es wieder, und lauffet allenthalben herum, wenn sich es nun allenthalben wohl angeleget, so kehret man die Kugel um, also, daß sie mit dem Loche über einem Becher zu stehen kommet, da denn das übrige wieder heraus laufft, mit welchem nachmahls noch mehr können begossen werden. Wenn aber das heraus lauffende Amalgama zu dünne wäre, setzet man ihm nur etwas Bley, Zinn und Wismuth hinzu, und verfähret damit, wie oben gedacht [1618] worden. Wornach nun das Glas, darnach sind auch die Spiegelkugeln, fein oder häßlich, nachdem, wie gesagt, die Kugel oder Glas.