Zedler:Zahl-Woche
Zahl-Woche, Lat. Septimana Solutionibus destinata, ist ein Kauffmanns-Wort auf den Messen in Leipzig und Franckfurt, und bedeutet die letzte Meß-Woche, wo die Wechsel verfallen und bezahlt werden müssen. Sie wird in den Wechsel-Briefen mit den Worten: Zur gewöhnlichen Zahlungs-Zeit gemeynet, und kan vor Eintritt derselben jemand zum Zahlen nicht angehalten werden. Wer aber vor solcher Zeit einen, der darüber banquerot wird, bezahlet, hat den Schaden über sich. Speidel Contin. Uebrigens ist zwar zu Bezahlung der überhaupt auf die ordentlichen Messen und zu rechter Zahlungs-Zeit gerichteten Wechsel-Briefe ein gewisser Tag in der Zahl-Woche gesetzt. Leipziger Wechsel-Ordn. §. 14. Weil aber dieser nur zur endlichen Exaction oder Protestation verordnet ist, so stehet einem jeden frey, die Zahlung derselben ohne Gefahr auch den ersten und folgende Tage der Zahl-Woche, so wohl durch Scontro, als durch Cassa zu thun. Ibid. Es wäre denn der Wechsel-Brief auf einen gewissen Zahl-Tag ausdrücklich eingeschrenckt, da er ohne Gefahr eher, als er betaget, nicht zu bezahlen. Ibid. Siehe auch die Artickel: Zahlungs Zeit, und Wechsel (Leipziger Meß-) im LIII Bande, p. 971 u. ff. wie auch Wechsel (Meß-) ebend. p. 976 u. ff.