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Zum 25jährigen Stiftungsfeste des Kamenzer Bienenzüchter-Vereins

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Friedrich Ferdinand Klix
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Titel: Zum 25jährigen Stiftungsfeste des Kamenzer Bienenzüchter-Vereins
Untertitel: Der Beobachter am Bienenstock
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Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1877
Erscheinungsdatum: 16. November 1877
Verlag: C. S. Krausche
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Erscheinungsort: Kamenz
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel:
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Quelle: Commons, SLUB Dresden
Kurzbeschreibung: 2 Tafellieder
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[1]

Zum
25jährigen Stiftungsfeste
des
Kamenzer Bienenzüchter-Vereins.
Kamenz, den 16. November 1877.




I.
Mel: Festlich schwebt ein Freudentag –

25 Jahr vereint
Uns ein gleiches Streben!
Männer, die es wohlgemeint,
Schufen reges Leben!
O, Erinnerung bewahrt
Sie, die oft um sich geschaart
Unsre Bienenzüchter.

Täubner, mit gewalt’ger Hand,
Faßte straff die Zügel!
Trensch schloß innig unser Band,
Koark schuf uns Flügel!
Und dann kam der „Abraham“,
Der in Sanftmuth, wie ein Lamm,
Wirkt’ als „Vater Höhne“.

Längst man nun den „Präsident”
Unsern Vorstand nennet.
Als „Apostel“ man ihn kennt.
O, mit Eifer rennet
Krah für des Vereines Wohl,
Ist ein Freund vom Rede-Kohl,
Dabei treuen Herzens!

[2]

Heute lasset freudig nur
Uns zurücke schauen;
Denn in Garten, Wald und Flur
Starke Völker bauen!
Uns gehört ein großes Reich, —
Rußland kommt uns selbst nicht gleich, —
Eintracht ziert die Immker!

Was als Immker wir vollbracht,
Diente oft zur Lehre;
Beifall hat uns viel gelacht,
Doch gern in die Scheere
Nahm man ja die Forscher auch;
Wie es überall so Brauch, —
Es gab Blitz und Funken!

Brüder laßt uns Hand in Hand
Treulich stehn beisammen.
Ueber’s liebe Vaterland
Soll’n des Forschens Flammen
Weithin leuchten, daß die Stadt,
Die Pracht-Honigkuchen hat,
Werde noch berühmter!

Jeder, der es ehrlich meint
Als ein Bienenzüchter,
Wer zum Jubelfest erscheint,
In dem Meer der Lichter:
Er soll jetzt gefeiert sein
Und dabei sein „Weisel“ fein.
Vivat Brüder, Schwestern!

Ferner blühe der Verein
Wohl zu Nutz und Frommen!
Glorreich soll er einstens sein,
Wird die Goldzahl kommen!
Steuert auf die 50 los!
Und nun sei der Jubel groß
Für den Präsidenten!!!



[3]

II.
Der Beobachter am Bienenstock.
Mel.: Steh’ ich in finstrer Mitternacht —

Steh’ ich vor einem Bienenhaus,
Wo reges Leben, ein und aus,
Denk’ ich, wie ist dieß Volk beglückt,
Das sich in Lieb’ und Wärme drückt!

Summt lustig dann das Chörchen gar,
Und klingt das einfach, aber klar,
So mein ich: O, die singen rein,
Als hätten sie — Gesangverein.

Kehrt heim ein Bienchen von der Flur, —
Es sammelte vom Besten nur, —
Mach’ ich als Menschenkind den Schluß:
Nur Edles man erstreben muß!

Seh’ ich, wie da ein Immchen wiegt,
Daß sich der schlanke Halmen biegt,
Denk’ ich: Wie Viele thun also,
Sie wiegen sich im Glücke froh!

Zieh’n Bienchen hin nach einem Ort
Und bleiben ziemlich lange dort,
So kommt mir der Gedanke ein:
Dort muß so ’was wie „Baiersch“ sein.

Wenn mich in Angst ein Bienchen sticht,
Da zürne ich dem Thierchen nicht,
Denn ach, viel Feinde, groß und klein,
Dringen als Menschen auf uns ein.

[4]

Seh’ ich die Drohnen liegen todt,
Dann färbt sich wohl mein Antlitz roth,
Das Andre aber wißt ihr schon:
„Undank ist auf der Welt oft Lohn!“

Wenn sich die Abend-Sonne neigt,
Das Bienchen in das Flugloch steigt,
Dann fällt mir jener Schlüssel ein,
Mit dem man später kommt herein!

Schau ich, wie sich ein junger Schwarm
Entfernt mit ziemlichem Alarm,
So ist mir das ein Lebensbild:
Mancher schwärmt in der Jugend wild!

Wenn sich im lieben Sonnenschein
Froh kreisend muntre Bienchen freun,
Denk’ ich: Wo Freude wohnt und Glanz,
Da ist auf Erden meistens —

Tanz!
Klix





Druck von C. S. Krausche in Kamenz.