Ergo Bibamus (1810)

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Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Titel: Ergo Bibamus
Untertitel:
aus: Eigenhändige Aufzeichnung Goethes in den Akten der Berliner Liedertafel
Herausgeber: Reinhold Steig
Auflage:
Entstehungsdatum: 1810
Erscheinungsdatum: Erstdruck 1811, Erstausgabe des Autographs 1895
Verlag:
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Originalherkunft:
Quelle: Reinhold Steig: Ergo bibamus, in: Goethe-Jahrbuch 16 (1895), S. 186-188, hier S. 186-187; Scans auf Commons
Kurzbeschreibung: Berühmtes Trinklied, entstanden in Jena 1810 für die Berliner Liedertafel
Die Fassung des Allgemeinen Deutschen Kommersbuches findet sich unter Allgemeines Deutsches Kommersbuch:82
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[186] Ergo Bibamus

Ein Spätling zum 10. März.

Hier sind wir versammelt zu löblichem Thun,
     Drum Brüderchen Ergo Bibamus!
Die Gläser sie klingen, Gespräche sie ruhn,
     Beherziget Ergo Bibamus!

5
Das heist noch ein altes ein tüchtiges Wort,

Es passet zum ersten und passet so fort,
Und schallet ein Echo vom festlichen Ort,
     Ein herrliches Ergo Bibamus.

Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn,

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     Da dacht’ ich mir Ergo Bibamus.

Und nahte mich traulich, da lies sie mich stehn,
     Ich half mir und dachte Bibamus.
Und wenn sie versöhnet Euch herzet und küsst,
Und wenn ihr das Herzen und Küssen vermisst,

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So bleibet nur, bis ihr was besseres wisst,

     Beym tröstlichen Ergo Bibamus.

[187] Mich ruft das Geschick von den Freunden hinweg
     Ihr Redlichen Ergo Bibamus.
Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck,

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     Drum doppeltes Ergo Bibamus.

Vnd was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt
So bleibt für den Heitren doch immer gesorgt
Weil immer dem Frohen der Frölige borgt.
     Nun Brüderchen Ergo Bibamus.

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Was sollen wir sagen zum heutigen Tag?

     Ich dächte nur Ergo Bibamus.
Es ist nun einmal von besonderem Schlag,
     Drum immer aufs neue Bibamus.
Er führet die Freunde durchs offene Thor,

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Es glänzen die Wolcken, es theilt sich der Flor,

Da leuchtet ein Bildchen ein göttliches vor
     Wir klingen und singen Bibamus.

Anmerkungen (Wikisource)

Goethe schickte am 26. März 1810 das Gedicht an Carl Friedrich Zelter für die von diesem begründete Berliner Liedertafel. Der 10. März bezieht sich auf den (letzten) Geburtstag der preussischen Königin Luise, deren göttliches Bild in der letzten Strophe sichtbar wird.

Zur Entstehung siehe außer dem Aufsatz von Steig auch den von Arnhold, S. 354f. PDF wiedergegebenen Brief.