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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:190

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 378, 379
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[378]

wollt ich ei=ne su=chen, die mir die Al=lerlieb=ste wär.

     2. Und doch weiß ich, daß die eine wohnt viel Meilen weit von
mir, und doch kann ich’s Schaun nicht lassen nach den schmucken Jung=
fern hier. Liebchen, woll dich nicht betrüben, wenn dir eins die Kunde
bringt, und daß dich’s nicht überrasche, dieses Lied der Wandrer singt.

     (3. Liebchen, nicht um Goldeslohne hör ich auf, dir treu zu sein,
nicht um eine Königskrone; ewig, ewig bleib ich dein! Doch das Schaun
nach hübschen Mädchen, die so freundlich nach mir sehn, nach den
Braunen, nach den Blonden, wirst du mir doch zugestehn.)

W. Müller. Um 1821.


          420.     Deutsches Wanderlied.     (IV. 7.)

     Mäßig. Hermann Necke. 1895.

     1. Wer durch die Welt will fah=ren mit si=che=rem Ge=
winn, muß ste=te Treu=e wah=ren, sonst ist sein Heil da=
hin! In Leid und Lust bleib dir bewußt, viel fes=ter hält als Stein und
Erz: Ein treu=es Herz!

     2. Es fällt kein Blatt vom Baume, das vorher grün nicht war,
und Leiden wird zum Traume, hält Treu bis zu der Bahr! In Leid
und Lust bleib dir bewußt, viel fester hält als Stein und Erz: Ein
treues Herz!

[379]

     3. So will meine Sach ich bauen auf Treue, die mir frommt, ihr
werd ich ewig trauen, wie auch mein Schicksal kommt! In Leid ec.

C. Schultes.


          421.     Stern der Zecher.     (III. 94.)

     Munter. V. Lachner.

     1. Wer schen=ket den Wein, den flam=men=den ein? wer
schen=ket den Wein, den ich trinke? Es ist die Marianne, die
flin=ke, es ist die Ma=rian=ne, die flin=ke.

     2. Der Becher ist leer; wer schwebet daher mit voller, mit blitzen=
der Kanne? |: Die Fröhliche ist’s, die Marianne. :|

     3. Das tanzet und nickt, das lächelt und blickt so siegenden Augs
in die Runde, da wird zur Sekunde die Stunde.

     4. Ich mag nimmer fort vom seligen Ort, ich mag nur schwärmen
und schauen in ihre Augen, die blauen.

     5. Wär sie nimmer da, ach, sie nimmer da, der Wein mir mundete
nimmer, und alles verwünscht ich in Trümmer.

Eichrodt.


          422.     Rhein= und Weinlied.

     Singw.: Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke ec.

     1. Wie bin ich, ach, so tief gesunken! In allen Schenken kehr ich
ein, von Liebe, Lied und Jugend trunken. Drei Jahre schon geriet
der Wein! Und auch im vierten blühen Reben. Ihr lieben Freunde,
stimmt mit ein: |: Was braucht man mehr, um froh zu leben als Leicht=
sinn, Liebe, Lied und Wein? :|

     2. Wie sich die armen Thoren plagen, für sich erst, dann fürs
Vaterland; geduldig alle Lasten tragen um Amt und Würden, Stern
und Band. Wie leicht wär’s, ihnen nachzustreben, blieb dabei nur die
Seele rein. — Was braucht man mehr, um froh zu leben, als Frei=
heit, Liebe, Lied und Wein?