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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:232

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 462, 463
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[462]

wied=rum komm, kehr i ein, mein Schatz, bei dir!

     2. |:Wie, du weinst,:| daß i |: wandere muß,:| wie wenn d’
Lieb jetzt wär vorbei; |: sind au drauß :| der |: Mädele viel, :| lieber
Schatz, i bleib dir treu. Denk du net, wenn i ein andre sieh, no sei
mein Lieb vorbei; |: sind au drauß, :| der |: Mädele viel, :| lieber
Schatz, i bleib dir treu.

     3. |: Übers Jahr, :| wenn mer |: Träubele schneidt, :| stell i hier
mi wiederum ein, |: bin i dann :| dein |: Schätzele noch, :| so soll die
Hochzeit sein. Übers Jahr, da ist mein Zeit vorbei, da g’hör i mein
und dein; |: bin i dann :| dein |: Schätzele noch, :| so soll die Hoch=
zeit sein.

Heinr. Wagner. Um 1830.


          514.     Frau Nachtigall.     (IV. 146.)

     Sehr mäßig.

     1. Nach=ti=gall, ich hör dich sin=gen, ’s Herz thut mir im
Lei=be springen; komm nur bald, und sag mir’s wohl,
wie ich mich ver=hal=ten soll, wie ich mich,
wie ich mich, wie ich mich ver=hal=ten soll.

     2. Nachtigall, ich seh dich laufen, aus dem Bächlein thust du
saufen, du tunkst dein klein Schnäblein ein, |: meinst, das wär :|: vom
besten Wein. :|

[463]

     3. Nachtigall, wo ist gut wohnen? Bei den Linden, in den Kronen,
bei der schönen Frau Nachtigall hört man treu den Liebesschall. -

     4. Thu dein Herze mit mir teilen, komm zu mir, ich wil dir’s
heilen; schlag die Grillen aus dem Sinn, laß die Lieb nur fahrn
dahin.

     5. Laß die Lieb nur immer fahren, weg mit solchen Hochmuts=
narren, die sich soviel bilden ein, glauben, daß sie besser sein.

     6. Deine Schönheit hat mich gebunden, ich hab deine Lieb em=
pfunden; deine Lieb und Süßigkeit hat mir oft mein Herz erfreut.

     7. Es freut mich mein junges Leben, das mit reiner Lieb umgeben;
daß ich so viel leiden muß, ist gewiß ein schwere Buß.

     8. Laß nur nach mit dem Stolzieren; du darfst mich nicht lang
vexieren, hast nicht Ursach stolz zu sein; schäm dich in dein Herz
hinein!

     9. Hast gemeint, du wollst mich fangen, dieses war stets dein Ver=
langen; wer du bist, der bin auch ich, drum laß nach zu lieben mich.

     10. Ich hab lange stillgeschwiegen, weil du bist so hoch gestiegen;
aber nun ist alles aus, ich such mir ein’ andre aus.


          515.     Werbung.     (II. 136.)

     Langsam und bewegt. Fr. Silcher.

     1. O Maidle, du bist mein Mor=ge=stern, so
scheinst du mir freundlich zum Her=ze, bist lieb wie’s die
Schäf=le am Him=mel sind, auf de=ne d’Enge=le