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Anton van Dyck

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Anton van Dyck
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 164
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[164] Anton van Dyck. (Zu dem nebenstehenden Bilde und unserer Kunstbeilape.) Der „Antwerpener Schule“, die im siebzehnten Jahrhundert die niederländische Kunst mit neuem Leben erfüllte, verdankt die Welt eine lange Reihe herrlicher Gemälde. Ihr Begründer war Peter Paul Rubens, und als der genialste Schüler des Meisters gilt Anton van Dyck, der vor dreihundert Jahren, am 22. März 1599, in Antwerpen das Licht der Welt erblickte. Schon mit 10 Jahren fand er dort Aufnahme in ein Atelier als Malschüler und im Alter von 20 Jahren zog er als bereits berühmter Schüler von Rubens nach Italien, wo er namentlich aus den Werken Tizians und Paul Beroneses vielfache Anregung schöpfte; 1625 besuchte er Frankreich und kehrte in seine Heimat zurück. Im Jahre 1632 folgte er dem Rufe König Karls I nach England. Hier wurde van Dyck mit großen Ehren ausgezeichnet und in die Lage versetzt, einen fürstlichen Haushalt zu führen. In England verheiratete er sich auch mit der schönen und musikbegabten Mary Ruthven, einer Tochter des Grafen Gowrie. Die revolutionären Ereignisse veranlaßten ihn jedoch, sich nach einem neuen Wirkungskreis umzusehen, aber weder in seiner Heimat noch in Paris fand er, was er wünschte, und so kehrte er nach England zurück, wo er bald nach seiner Ankunft, am 9. Dezember 1641, starb.

Selbstbildnis Anton van Dycks in den Uffizien zu Florenz.
Nach einer Photographie von Braun, Clément & Cie. in Dornach i. E., Paris und New York.

Van Dyck erwarb sich besonders als Porträtmaler einen Weltruf. Er hatte die Gabe, in seinen Porträts das Liebenswürdige der Personen in ihrer Charakteristik hervorzukehren, und diesem Triebe entsprach seine auf milde, heitere, durchaus harmonische Farbenstimmung ausgehende Technik. An die Bildnisse, die van Dyck von seinem Gönner Karl I und dessen Familie malte, setzte er die Vollkraft seines Talents. Vielbewundert sind namentlich die Gruppenbilder, welche die Kinder des Königs darstellen; eines derselben, das jetzt sich in der Dresdner Galerie befindet, giebt unsere Kunstbeilage wieder. Das größte der drei Kinder, in Knabenkleidung, ist der Prinz von Wales (nachmals König Karl II), das kleinste, neben ihm, der Herzog von York (nachmals König Jakob II), die Schwester, Prinzessin Maria, wurde später die Gattin des Prinzen Wilhelm II von Oranien.