BLKÖ:Galimberti, Livius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 62. (Quelle)
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Galimberti, Livius (Generalmajor, geb. zu Crema 3. Dec. 1768, gest. zu Verona 29. Juni 1832). Der Sohn eines Goldarbeiters, der sich der Kunst des Vaters zu widmen begann, als ihm das Municipium von Crema nichts Geringeres als eine Kapitänstelle in einer Compagnie für das neu zu errichtende cisalpinische Heer übertrug. Darin stieg er von Stufe zu Stufe und wurde 1806 Oberst des ersten italienischen Husaren-Regiments, welches später in das Regiment Königin-Dragoner verwandelt wurde. Schon hatte er die Feldzüge von 1797, 1799, 1801 mitgemacht, und sich mehrfach, unter anderen auch in Tyrol in der Division Dessoles, ausgezeichnet. 1802 wurde er zur Versammlung nach Lyon abgeordnet und als der Krieg neuerdings ausbrach, focht er im italienischen Feldzug 1805, in Neapel 1806 und im Feldzug 1809, in welch’ letzterem er sich beim Uebergang über die Piave, in der Schlacht bei Raab und in jener bei Wagram – leider gegen östr. Truppen – kämpfend hervorthat. 1811 bekleidete er die Stelle eines Ajutante Commandante der ersten Militär-Division des Königreichs Italien. Als General Pino sich zum russischen Feldzug mit seiner Heeresabtheilung in Bewegung setzte, bekleidete G. die Stelle eines Chefs des Generalstabs. Als Pino in der Schlacht bei Marojaroslawecz schwer verwundet [63] vom Schlachtfeld getragen werden mußte und seine Division im entscheidenden Augenblicke des Kampfes in Unordnung gerieth, übernahm G. auf Befehl Beauharnais’ das Commando der Division, stellte die Ordnung her und war es eben diese Division, welche die siegreiche Entscheidung dieser Schlacht herbeiführte. Auf dem Schlachtfelde ernannte Napoleon den Oberst zum Brigade-General, und bald auch rückte G. zum Divisions-General vor. Unter den Wenigen, denen es gelang, ihre Truppe nach der Niederlage bei Moskau aus Rußland zurückzuführen, befand sich G. Freilich war seine Division von mehreren Tausend auf einige Hundert zusammengeschmolzen. Seine 1813 ganz geschwächte Gesundheit gewann er in der Heimat wieder, 1813 übernahm er die zweite Brigade in der Division Palombini, 1814 den Befehl über die Festung Mantua und die dritte Brigade in der Division Zucchi Als Mantua am 27. April 1814 von französischen u. italienischen Truppen geräumt wurde, trat G. an Zucchi’s Stelle an die Spitze der Division, welche er nach Cremona und in die Umgebung führte, bis das Decret vom 31. Juli das Heer des Königreichs Italien auflöste. 1815 trat er im Range eines General-Majors in’s östr. Heer über, ließ sich aber seiner geschwächten Gesundheit wegen schon nach einigen Jahren in Ruhestand versetzen. Nun betheiligte er sich freiwillig an den Arbeiten des Municipiums von Crema und war 1822 Mitglied der Deputation, welche dem Kaiser Franz in Verona im Namen des Vaterlandes ihre Huldigung darbrachte. G. starb im Alter von 74 I. Er war von Napoleon zum Officier der Ehrenlegion und zum Commandeur der eisernen Krone ernannt worden.

Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici….. (Venedig 1857, Naratovich) Appendice S. 224.