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Boetticher:Gegenbaur, Joseph Anton von

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Geets, Willem Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1891) von Friedrich von Boetticher
Gegenbaur, Joseph Anton von
Gegerfelt, Wilhelm von
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[363] Gegenbaur, Joseph Anton von, Historienmaler, geb. zu Wangen im Allgäu am 6. März 1800, gest. zu Rom am 31. Jan. 1876. Seit 1815 Schüler der Münch. Akad. unter R. v. Langer, dann 1823–26 in Rom, wo er einige Oelgemälde und ein Bild al fresco malte. Nach seiner Heimkehr wurde ihm die Ausmalung des neu erbauten k. Landhauses Rosenstein bei Stuttgart mit Fresken eigener Composition übertragen. 1829 begab er sich wiederum nach Rom, folgte aber 1835 der Einladung des Königs von Württemberg, fünf Säle des Stuttgarter Residenzschlosses mit Wandgemälden aus der württemb. Geschichte zu schmücken, eine Arbeit, welche fast 18 Jahre in Anspruch nahm, neben der jedoch noch mehrere Oelgemälde entstanden. Seit 1836 war G. württemb. Hofmaler.

1. Der h. Sebastian. Mit der Rechten an den hohen Ast eines Baumes gefesselt, hat er, vom Pfeil getroffen, eben ausgeathmet. Zwei Engel schweben mit dem Märtyrerkranz herab. Altarb. f. d. Kirche seiner Vaterstadt Wangen. – Münch. KA. 20; Stuttgart, Dannecker’s Antikensaal 21.
2. Selhstbildn. des Künstlers. Lebensgr. Brustb. – Stuttgart, Dannecker’s Antikensaal 21.
3. Adam u. Eva nach ihrer Vertreibung aus dem Paradiese, mit ihren Kindern. 1825 in Rom gem. E: Residenzschloss Stuttgart. – Stuttg. KA., Frühj. 27.
4. Moses in der Wüste. In Rom gem. E: Residenzschloss Stuttgart. – Stuttg. KA., Mai 33.
5. Madonna. Kreidez. 1833. h. 0,66, br. 0,66. E: Ed. Hallier. – Hamb. A. von Gem. aus Privatbes. 79.
6. Fresken in der von oben beleuchteten Kuppel des Ballsaales im k. Landhause Rosenstein bei Stuttgart. In zwei oblongen Bildern: „Die Aufnahme der Psyche in den Olymp“ und „Die Hochzeit Amor’s und Psyche’s“; in den die Kuppel tragenden Dreiecken die vier Compositionen: 1) Psyche erkennt den Amor, 2) Psyche übergiebt der Venus die Büchse der Pandora, 3) Amor erbittet sich von Jupiter die Psyche, 4) Mercur trägt Psyche zum Olymp. Im Auftrage des Königs Wilh. von Württemb. 1826–28 gemalt.
7. Fresken im Bibliothek- u. Lesezimmer des k. Landhauses Rosenstein: Frühling, Sommer, Herbst u. Winter in je einer Mädchengestalt. Jedes Bild 50″ h.
8. Venus mit dem Parisapfel. Oelg. in enkaust. Manier. – Stuttg. KA., Frühj. 39. Das Bild einer ruhenden Venus mit d. Apfel in d. Linken, h. 0,98, br. 0,75, bef. sich auf Lepke’s Berl. K.-Auction 11. Mai 86.
9. Landmädchen aus der Nähe Rom’s. – Stuttg. KA., Frühj. 39.
10. Hercules u. Omphale. Fresco auf Lwd. In Rom gem. Ein Bild besass Prinz Albert von England, eines Thorwaldsen.
11. 12. Zwei Bilder „Hercules u. Omphale“, eines auf Tongrund, h. 0,95, br. 0,78, das andere auf Holz, h. 0,28, br. 0,22, bef. sich im Mus. Stuttgart.
13. Fresken aus der Württemb. Geschichte in fünf Sälen des Residenzschlosses zu Stuttgart.
1) I. Saal im obern Stockwerk:
a) Belagerung Stuttgart’s durch Kaiser Rudolf von Habsburg u. die heldenmüt. Gegenwehr Eberhard’s des Erlauchten. 1286.
b) Einzug des zum Herzog erhobenen Eberh. im Bart in Tübingen. 1495.
c) Sieg des Grafen Ulrich des Vielgeliebten über die Städter bei Esslingen. 1449.
2) II. Saal im obern Stockwerk:
a) Flucht des Grafen Eberhardt des Greiners aus Wildbad. 1367.
b) Sieg Eberhard’s des Greiners über das reichsstädt. Heer bei Döffingen. 1388. Abb. „Ueber Land u. M.“ 88.
c) Die auf der eroberten Burg Berneck gefangenen Schlägler werden dem Sieger vorgeführt. 1367. Ein Surporte dieses Saales stellt die Württembergs dar, den gefallenen Grafen Ulrich betrauernd, ein anderes Surporte die Victoria, welche ihm den Siegeskranz reicht.

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3) I. Saal im untern Stockwerk:
a) Graf Eberhard der Erlauchte, Kaiser Heinrich VII. Trotz bietend. 1309.
b) Henriette von Mömpelgard, den Grafen Friedrich von Zollern gefangennehmend. 1423.
c) Kaiser Karl IV., vom Gegenkaiser Günther von Schwarzburg bei Mainz überfallen, wird von Eberhard dem Greiner gerettet. 1349.
4) II. Saal im untern Stockwerk:
a) Graf Eberhard im Bart auf der Pilgerfahrt nach Jerusalem. 1468. Lith. von P. Herwegen, gr. qu. fol.
b) Vermählung desselben mit Barbara Gonzaga. 1474.
c) Ritterschlag desselben am heil. Grabe. 1468.
5) III. Saal im untern Stockwerk:
a) Besuch Eberhard’s im Bart bei Lorenzo von Medicis. 1482.
b) Verleihung der goldenen Rose an den Grafen Eberhard im Bart. 1482.
c) Belehnung desselben durch Kaiser Maximilian. 1495.
d) Kaiser Maximilian am Grabe Eberhard’s im Bart. 1499.
Die Cartons der Fresken 1a, c, 2a, c, b, 4a, c und die Farbenskizzen der Fresken 1b, 2a, 3a, b, c, 4a, b, c, 5a, b, c, d bef. sich im Mus. Stuttgart. Die gesammte Arbeit wurde 1836–1854 ausgeführt.
14. Deckengemälde (in Oelfarben) im weissen Saal des Residenzschlosses zu Stuttgart.
a) Mittleres (grösstes) der drei Ovalbilder: Helios mit dem Viergespann seines Sonnenwagens, von Musen und Horen umgeben, verkündet den Morgen.
b) Das kleinere Ovalfeld links stellt Bacchus u. Ariadne, das rechts Venus u. Eros dar.
c) Ueber dem Bogen links: Mutwillige Genien; über dem Orchester rechts: Musicirende Amoretten.
d) In den vier Ecknischen die symbol. Darstell, der vier Elemente durch Ceres u. Jason (Erde), Aeolus u. Aeola (Luft), Pluto u. Prosperpina (Feuer), Neptun u. Thetis (Wasser).
e) Im Plafond der Loge in drei Medaillons Amoretten mit Pfeil u. Bogen.
Farbenskizzen auf Carton zu den Deckengem., u. zwar zu a) h. 0,36, br. 0,66, zu d) h. 0,17, br. 0,19. bewahrt das Stuttg. Museum.
15. Der Vater des Künstlers, h. 0,50, br. 0,40.
16. Die Mutter des Künstlers. Pendant.
15 u. 16 E: Mus. Stuttgart.
17. Ein Hirt mit einem Flötenbläser.
18. Eine Italienerin.
17 u. 18 E: K. Landh. Rosenstein b. Stuttg.
19. Graf Eberhard der Rauschebart. Lith. von Ferd. Piloty. gr. qu. fol. K. Ludw.-Album.
20. Tamburinspielerin. Skizze. Papier, h. 0,20, br. 0,18. E: Kunsthalle Hamb., Verm. Sillem 66.