Das Grab im Busento (Die Gartenlaube 1873/24)

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Textdaten
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Autor: August Graf von Platen
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Titel: Das Grab im Busento
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 386–387
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1873
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[387]

Alarich’s Begräbniß im Busentoflusse. Nach seinem Cartonbilde auf Holz gezeichnet von Prof. Baur in Düsseldorf.

[386]
Album der Poesien.
Das Grab im Busento.


      /kill @eNächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder;
Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder.

      /kill @eUnd den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Gothen,
Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Todten.

      /kill @eAllzufrüh und fern der Heimath mußten hier sie ihn begraben,
Während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.

      /kill @eUnd am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette;
Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette.

[387]

      /kill @eIn der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde,
Senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung auf dem Pferde,

      /kill @eDeckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe,
Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe.

      /kill @eAbgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen:
Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen.

      /kill @eUnd es sang ein Chor von Männern: „Schlaf in deinen Heldenehren!
Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je das Grab versehren!“

      /kill @eSangen’s, und die Lobgesänge tönten fort im Gothenheere;
Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere!

August von Platen.