Zum Inhalt springen

Der Handelsmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Gottfried Herder
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Handelsmann
Untertitel:
aus: Zerstreute Blätter (Vierte Sammlung) S. 62–63
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Gotha
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[62]

 Der Handelsmann.

Ein Kaufmann, der zweihundert lastbare
Kameel’ und Knechte, Diener ohne Zahl,
und zahllos Gut besaß, nahm einst mich in
sein Haus und sprach die ganze Nacht hindurch:


5
     „Hier hab’ ich einen Kaufbrief auf so viel

Besitz; hier eine Handschrift auf so viel
an Geld, mit guter Bürgschaft. Dieser ist
mein Handelsfreund in der Türkei; ich denke
nach Alexandrien anjetzt zu gehn.

10
Die Luft ist da gesund; nur fürcht’ ich mich

vorm Meer bei Magrib. Immer aber muß,
eh ich zur Ruhe mich begeben kann,
ich doch noch Eine Reise thun.“

 „Wohin?“

15
sprach ich.
[63]

 „Ich führe Parthischen
Schwefel zum Indus: denn da gilt er viel.
Sinesische Geschirre bring’ ich dann
zurück nach Griechenland; und Seidenzeug

20
von da nach Indien. Aus Indien

Stahl nach Aleppo; aus Aleppo Spiegel
nach Yemen in Arabien; von da
Kamlot nach Persien und andres mehr. – –
Dann geb’ ich meinen schweren Handel auf

25
und setze mich in Ruh. Nun, Sadi, sage

auch du mir, was du Guts gehöret hast.

 „Ich hörte, sprach ich, auf dem Felde Gur,
     als eine Karawane Führer vom
     Kameele fiel und todt am Boden lag,

30
     Jemanden sagen: „eines Menschen Auge,

     die enge Höle, füllt nur Zweierlei:
     Genügsamkeit, und wo nicht die, das Grab.“