Zum Inhalt springen

Der Mönch und die Nonne in Budissin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl Haupt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Mönch und die Nonne in Budissin
Untertitel:
aus: Sagenbuch der Lausitz, Band 2, S. 50
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1863
Verlag: Wilhelm Engelmann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Bautzen
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[50]

87. Der Mönch und die Nonne in Budissin.
Gräve S. 116.

Klara und Albert waren Nachbarskinder aus dem böhmischen Städtchen Rumburg. Ihre jungen Herzen neigten sich schon im zarten Kindesalter zu einander hin. Aber nur verstohlen durften sie sich sehen und mit einander spielen, denn zwischen den Aeltern herrschte ein tödtlicher Haß und die armen Kinder mußten es schwer büßen, wenn man sie nur mit einander redend betroffen hatte. Das Verbot des Umganges gab nur desto reichere Nahrung der aufkeimenden Liebe und diese war schon zu einer unauslöschlichen Flamme geworden, als man sie trennte. Und sie sollten auf immer getrennt bleiben, so wollte es die unselige Zwietracht ihrer Eltern. Albert mußte ein Mönch werden und kam in das Franziskaner-Kloster zu Budissin. Klara nahm den Schleier zu Prag. Nach einiger Zeit jedoch fügte es sich, daß sie heimlich in Budissin zusammenkamen. Sie vergaßen ihre Klostergelübde und als die Folgen davon sichtbar wurden, hielten die Mönche über sie ein strenges Gericht. Sie wurden verurtheilt, an dem Orte, wo sie mit einander gesündigt hatten, lebendig eingemauert zu werden, und das war in der Nähe des Hauptthores der Ortenburg. Dort linker Hand vom Eingange sieht man noch heute ihre Steinbilder, einen männlichen und einen weiblichen Kopf zum warnenden Beispiel aus der Mauer hervorragen.