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Etwas vom guten Vater Haydn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Br.
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Titel: Etwas vom guten Vater Haydn
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[19] Etwas vom guten Vater Haydn. Moritz von Schwind, der tief musikalische Meister, der selbst die Violine sehr tüchtig spielte und in seiner Jugend mit Schubert in Wien innig befreundet war, erzählte gern von jenen goldenen Tagen. Er selbst hat Beethoven noch dirigieren sehen und aus guter Quelle damals folgende kleine Geschichte gehört, die zu viel innere Wahrscheinlichkeit für sich hat, als daß man sie unter die Klasse der „ben’ trovati“, der „gut erfundenen“, einreihen dürfte.

Bekanntlich war Beethoven zuerst bei Haydn als Schüler eingetreten, aber ihm auch sehr bald wieder aus der Lehre gelaufen. Das wurmte den alten Herrn, und als ihm noch zum Ueberfluß ziemlich respektlose Aeußerungen des jungen Feuerkopfes berichtet wurden, steigerte er sich in einen seiner Herzensgüte sonst fremden Aerger hinein. Besonders ein Ausdruck stieß dem Fasse den Boden aus; es hieß, Beethoven habe ihn einen „alten Parruckenstock“ genannt! Darüber sehr ergrimmt, rief Haydn aus: „Der junge Mensch! Was untersteht sich der, mich zu tadeln? Was hat er denn bis jetzt gemacht, daß er sich so aufspielt?! .. Die paar Sonaten – na, sie sind soweit nicht übel, wenn auch nichts Besonderes dran ist. Die Quartetten? .. (nachdenklich) Ja, die sind gut! Wirklich gut! .. Und das Septett?! Ach, das ist wunderschön! Sein Angesicht leuchtete verklärt von edelster Mitfreude, und den Anfang seiner Rede hatte er gänzlich vergessen!Br.