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Eygentliche Beschreibung Aller Stände auff Erden:Vorrede 4

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Eygentliche Beschreibung Aller Stände auff Erden
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Vorrede 5
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Vorrede.

liche vnd gelehrte Männer haben / durch welcher weißheit der Gemeinnutz vnd Stattregiment geherrscht vnd gehandthabt werde.

     Auß hochdringender not muß man auch allerley nutzbarliche Handwerck / Künst vnd Gewerb haben / vnd die Menschlich Gesellschafft kan derselbigen keines entrahten / wie das allen verstendigen bekenntlicher ist / denn hiervon vil zu schreiben.

     Auß disen vnd andern dergleichen vrsachen vil mehr / auch vielem vnrath vorzukommen / muß ein solche vngleichheit (darvon wir droben gesagt) in Menschlichen Leben gewißlich seyn.

     Derhalben sol ein jeglicher in seinem Stand / Beruff oder Handwerck / dareyn jn Gott gesetzt / wol zu frieden seyn / vnd treuwlich darinnen fortfahren / in betrachtung / daß auch der geringste / vnd ärmeste Mensch / er sey was Wesens / Wird / oder Standts er wölle / bey der Göttlichen Maiestat nicht vergessen sey. Wie denn in disem Büchlin von allen Ständen / Hohen vnd Nidrigen / Geistlichen vnd Weltlichen / Sachen (vermöge seines Innhalts) gründtliche vnd eygentliche beschreibung ist / als von Keyser / Königen / Bapst / etc. Von den Hochgelehrten vnd jren gewönlichen Gradibus, vnd freyen Künsten / von allerley Handwercken / vom grösten biß zum kleinesten / von anfang der Welt her biß auff dise jetzige zeit / so in Menschlichem leben nötig vnd gebreuchlich seind / sampt derselbigen vrsprung / erfindungen / vnd weiter gelegenheit. Vnd seind vorwar dise Historien von erfindung aller ding / nicht allein lustig zu lesen / Sondern bringen auch nicht geringen nutz vnd erfahrung. Ich wil allein Exempels weise gantz kurtz anzeygen / von wem die Büchstaben vnd die löbliche Kunst der Truckerey erfunden seyen / auff daß der günstig Leser vernemmen möge / was vnd wie in diesem Büchlin / von allen dingen / Geistlichen vnd Weltlichen Sachen / tractiert oder gehandelt werde. Die alten Historien aber bezeugen / daß Cadmus[1] / etliche einer mit namen Mercurius / die Buchstaben erstlich erfunden hab / Wiewol hiervon ein grosser streit ist bey den Gelehrten / welche solches andern auch / die in erfindung der Buchstaben jr bestes gethan / zu eygnen. Es sey aber demselbigen wie jm wölle / so ist es zwar ein vnaußsprechliche gutthat / Sintemal allein durch schreibens Kunst (dazu Buchstaben nötig) der gedechtniß bestendigkeit erhalten / vnd alle ding zu gedencken von nöten / von schaden deß vergeß errettet werden / vnd vorzeiten / als man der Truckerey gemangelt / hat man alle Bücher abschreiben müssen / vnd ehe das Papyrmachen auffkommen / Dattel vnd Bircken Rinden hierzu gebraucht. Derhalben ist dasselbig wie Polydorus Vergilius[2] spricht / den Menschen ein grosse gab gewesen / aber keines wegs gegen diser zu vergleichen / so wir zu diser zeit vberkommen haben. Denn so jetziger zeit ein neuwe Matery zu schreiben erfunden ist / wirt in einem tag so vil Schrifft von ei-

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Kadmos, in der griechischen Mythologie der Sohn des phoinikischen Königs Agenor und der Telephassa. Er war König von Theben.
  2. Polydore Vergil (* um 1470; † 18. April 1555), war ein bedeutender italienischer Humanist, Kirchenmann und Autor.