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Fuchs und Schildkröte

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Textdaten
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Autor: M. Busemann
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Titel: Fuchs und Schildkröte
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 19, S. 324
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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 Fuchs und Schildkröte.
 Eine indische Fabel.
Der Fuchs erjagte einst am Meeresufer
Die Schildkröt’, die zum ersten Mal er sah.
Begierig, seine Beute zu verzehren,
Versuchte er, die Schale zu zerbeißen,
In welcher diese seinen Zähnen trotzte;
Doch alle seine Mühe war vergebens.
Unmuthig hielt er inne, nachzudenken,
„Der Hunger quält mich,“ sagte er, „ich muß
Ein ander Wild mir zu erlegen suchen,
Doch erst will ich dies räthselhafte Wesen
In meine Höhle tragen, um mit Muße
Nachher es zu zerkleinern.“ –
  Furcht ergriff
Die Schildkröt’. Und sie sprach: „Gestrenger Herr!
Ich sehe wohl, daß ich dem Tod verfallen;
Doch wenn du mir die Qualen willst verkürzen
Und dir sogleich ein Mahl verschaffen, tauche
Mich in das Meer, so wird mein Panzer weich,
Und ohne Mühe kannst du mich verzehren.“
„Ei freilich! Das ist wahr!“ frohlockt der Fuchs,
„Mich wundert, daß ich selbst nicht daran dachte.“
Und damit trug er die Verschlagene
Zur Fluth und tauchte sie hinein.
  Doch kaum
In ihrem Element, war sie entwischt –
Und spottete aus sicherer Entfernung
Des Füchsleins, das beschämt von dannen schlich.

 
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*

Es findet auch der Schlauste seinen Meister.
 M. Busemann.