Zum Inhalt springen

Leonore (Pattberg)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Auguste Pattberg
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Leonore
Untertitel:
aus: Frau Auguste Pattberg geb. von Kettner. In: Neue Heidelberger Jahrbücher, Band 6, Seite 109
Herausgeber: Reinhold Steig
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Koester
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Heidelberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Internet Archive, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[109]

Es stehen die Sternlein am Himmel
Es scheinet der Mond so hell,
Wie reuthen die Todten so schnell;

Mach auf mein Schaz dein Fenster

5
Lass mich zu dir hinein

Kann nicht lang bei dir sein;

Der Hahn der thut schon krähen
Er singt uns an den Tag,
Nicht lang mehr bleiben mag.

10
Weit bin ich hergeritten,

Zweihundert Meilen weit,
Muss ich noch reuten heut;

Herzallerliebste mein!
Komm sez dich auf mein Pferd,

15
Der Weeg ist reutenswerth:


Dort drin im Ungerlande
Hab ich ein kleines Hauss
Da geht mein Weeg hinaus,

Auf einer grünen Haide

20
Da ist mein Haus gebaut,

Für mich und meine Braut,

Lass mich nicht lang mehr warten
Komm Schaz zu mir herauf,
Weit fort geht unser Lauf;

25
Die Sternlein thun uns leuchten,

Es scheint der Mond so hell,
Da reuthen die Todten so schnell.

Wo willst mich dann hin führen?
Ach Gott was hast gedacht

30
Wohl in der finstern Nacht,


Mit dir kann ich nicht reuthen
Dein Bettlein ist nicht breit,
Der Weeg ist auch zu weit,

Allein leg du dich nieder,

35
Herzallerliebster schlaf

Bis an den jüngsten Tag.[1]


  1. Aus der eigenhändigen Niederschrift der Frau Pattberg; auf dem Blatte sind folgende Änderungen Brentanos ersichtlich:
    Str. 1.
    Es stehn die Stern am Himmel
    Es scheint der Mond so hell,
    Die Todten reiten schnell;
    Str. 9.
    Die Sternlein thun uns leuchten,
    Es scheint der Mond so hell,
    Die Todten reiten schnell.

    Nach dem so geänderten Manuskript in Des Knaben Wunderhorn 2, 19 mit der Aufschrift:
    Lenore.
    (Bürger hörte dieses Lied Nachts in einem Nebenzimmer.)
    Abgesehen von der äusseren Schreibung, weicht der Druck nur in „thät“ (Str.3 ¹), „meine“ (Str. 5 ¹) und „Weil“ (Str. 8 ³) von der Handschrift ab. In Erks Neubearbeitung 2, 19 zur Überschrift noch der Zusatz „Aus dem Odenwalde“. Siehe Birlinger und Crecelius 2, 263. Vgl. oben S. 85 ff. Jüngst komponiert von August Bungert: Neue Volkslieder nach alten und neuen Gedichten Op. 49, Nr. 70.