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Lorle

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Textdaten
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Autor: D. Th.
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Titel: Lorle
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 50, S. 829, 840
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[829]

Lorle im Hühnerhofe.
Originalzeichnung von Wilhelm Hasemann.
Aus dem Prachtwerke: „Lorle, die Frau Professorin“. Von Berthold Auerbach.

[840] Lorle. (Mit Illustration S. 829) „Lorle, die Frau Professorin“ gehört bekanntlich zu den schönsten und ergreifendsten Erzählungen Berthold Auerbach’s, und es ist darum ein Verdienst der J. G. Cotta’sche Buchhandlung in Stuttgart, daß sie zum nahen Weihnachtsfeste gerade diese Schöpfung des großen Dorfgeschichtenschreibers in festlichem Gewande hat erscheinen lassen. Nicht weniger als 72 Illustrationen schmücken den stattlichen Band, und daß wir es gleich betonen: solche Illustrationen, die von Meisterhand entworfen sind. Wilhelm Hasemann ist ein Künstler, der dem Erzähler in erfreulichster Weise ebenbürtig ist. Unser Bild auf Seite 829 ist dafür ein Beweis. Lorle tritt, die Schürze voll Gerste, in den Hühnerhof, und die „Fresserle“ – Enten und Hühner – können’s nicht erwarten, bis das „Kröpfle“ voll ist. Nur Einer ist nicht bei der Schaar und beeilt sich auch nicht sonderlich, zu ihr zu kommen, kräht vielmehr erst noch mahnend in die Welt hinein und kommt dann würdevoll langsam näher, „grad wie die Mannsleut, die auch immer auf sich warten lassen, wenn’s Essen auf dem Tisch steht.“ Frisch und lebendig giebt der Künstler diese Hofscene im Bilde. Und dieses Bild ist keine Ausnahme. Möge der Leser sich selbst von dem echt künstlerischen Werthe des Buches überzeugen. Wo der Weihnachtsmann es bescheert, wird es sicher mit Freuden aufgenommen werden. D. Th.