Zum Inhalt springen

MKL1888:Ficaria

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ficaria“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Ficaria“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 232
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Scharbockskraut
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Ficaria. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 232. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ficaria (Version vom 22.02.2023)

[232] Ficaria Dill. (Feigwarzenkraut), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, mit der einzigen Art: F. ranunculoides Moench (Ranunculus F. L., gemeines Feigwarzenkraut, Scharbockkraut, Eppich), einem niedrigen Gewächs mit einem aus länglichen Knöllchen zusammengesetzten Wurzelstock, liegendem, saftigem Stengel, herzrundlichen, eckigen, gekerbten, glänzenden, gestielten Blättern, gipfelständigen, einzelnen, gelben Blüten und glatten, zusammengedrückten Schließfrüchten. Es wächst weitverbreitet an feuchten, besonders schattigen Orten, erscheint im März, blüht im April und Mai und verschwindet dann vollständig bis auf die kleinen Achselknospen, welche mit ihrer ersten, sehr stark entwickelten, knolligen Adventivwurzel kleine, getreidekornartige, sich leicht loslösende Brutknollen bilden und statt der selten sich entwickelnden Früchte die starke Vermehrung der Pflanze vermitteln. Diese massenhaft auftretenden Brutknollen gaben auch Veranlassung zur Sage vom „Weizenregen“. Sie sind reich an Stärkemehl und genießbar. Das frische Kraut wird in manchen Gegenden als Küchengewächs benutzt; früher diente es gegen Skorbut (Scharbock), Feigwarzen etc.