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MKL1888:Preuschen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Preuschen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Preuschen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 670
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Preuschen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 670. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Preuschen (Version vom 20.05.2021)

[670]  Preuschen, Hermine von, Malerin, geb. 7. Aug. 1854 zu Darmstadt, bildete sich drei Jahre lang bei Ferd. Keller in Karlsruhe und eignete sich unter dessen Leitung ein glänzendes, auf starke Wirkungen abzielendes Kolorit an, welches sie anfangs in Blumenstücken und Stillleben, später in großen symbolisch-allegorischen, aus unbelebten Gegenständen gebildeten Kompositionen erprobte, die sie „historische Stillleben“ nannte. Nach Studienreisen, die sie nach Rom, Sizilien, Paris etc. führten, war sie eine Zeitlang in Berlin thätig und nahm dann wieder ihr Wanderleben auf. Sie bereiste Belgien, Holland, Südfrankreich, Spanien, England und schlug ihr Atelier zeitweilig in Kopenhagen, Venedig, München und Nizza auf. 1882 vermählte sie sich mit dem Arzt Oswald Schmidt in München. Unter ihren historischen Stillleben sind die hervorragendsten: Evoë Bacche!,, das Lager der Kleopatra und Mors imperator, welches wegen seiner symbolischen Bedeutung 1888 von der Berliner Kunstausstellung ausgeschlossen, aber dann durch Sonderausstellungen allgemein bekannt geworden ist. Ihre übrigen Hauptwerke sind: aus den Zentralhallen zu Paris, 15 Stillleben, 9 Panneaux aus Venedig, japanischer Frühling, römischer Herbst, Herbstzeitlosen u. Cinerarien. Eine Sammlung ihrer Kompositionen ist unter dem Titel: „Stille Winkel“ (Berl. 1885) erschienen. Sie hat auch ein Bändchen Gedichte unter dem Titel: „Regina vitae“ (Berl. 1887) herausgegeben.