Zum Inhalt springen

Madonna del Granduca

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Bn.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Madonna del Granduca
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 49, S. 840
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[840] Madonna del Granduca. (Zu der Kunstbeilage XIV.) Wer einmal so glücklich war, die herrlichen Galeriesäle des Palazzo Pitti in Florenz zu durchwandern und den unermeßlichen Reichtum seiner Kunstschätze anzustaunen, der erinnert sich auch des wunderlieblichen Rafaelschen Bildes der Jungfrau, welche den Jesusknaben auf der einen Hand trägt und mit der anderen leise an sich drückt. Es gehört zu den frühesten seiner vielen, hauptsächlich in Florenz gemalten Madonnenbilder und zeigt in dem still und sanft vor sich hinblickenden Kopf der Mutter noch einen Anklang an Perugino und die Befangenheit der umbrischen Schule. Aber weit über diese hinaus geht bereits der Ausdruck beglückter Zärtlichkeit, mit welcher sie trotz aller demütigen Scheu das Kind in den Armen hält. Dieses selbst in seiner entzückenden Lebensfrische und Holdseligkeit eröffnet die lange Reihe göttlicher Knaben, welche, durch Rafael als Jdealtypus geschaffen, seither von Unzähligen nachgeahmt und von keinem mehr erreicht worden sind. Die Jesuskinder seiner späteren Bilder zeigen lebhaftere Beweglichkeit, paaren Anmut mit Kraft bis zu dem Wunderknaben der Sixtinischen Madonna hinauf. Aber die süße erste Kindlichkeit in ihrer rührenden Unschuld hat dieser „Bambino“ der Madonna del Granduca vor allen voraus. Das Bild ist so benannt, weil es einst Privatbesitz des Großherzogs (Granduca) von Toscana war und in seinen Gemächern hing; es gehört zu den größten Schätzen der nunmehrigen Nationalgalerie in dem alten Fürstenpalast. Unsere Leser werden die wohlgelungene Reproduktion sicherlich mit Freude begrüßen. Bn.     


[KB 14] Seite:Die Gartenlaube (1896) 0840 2.jpg