Zum Inhalt springen

Med. Topographie Gmuend:011

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Franz Joseph Werfer
Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd
« Zurück Vorwärts »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


[18]

wo sonst der Sitz eines Amtsvogts war, welcher Ort im 14. Jahrhundert vermuthlich von den letzten Rechberg zu Betringen an die Stadt kam.

2. Weiler in den Bergen ein Pfarrdorf, wozu Herrlischweiler, wie auch noch mehrere Aushöfe gehören, als die 2 Steinbacher Höfe, der Haldenhof u. s. w. Diesen Ort brachte die Stadt von dem Letzten zu Hohenrechberg käuflich an sich.

3. Bargen Schloß, und Pfarrdorf, wozu die 2 Höfe zu Beißenwang mit einer Wallfahrts Kapelle, das Weiler Beuren in den Bergen, Buch, der Lauchhof, die Kitzing-Höfe u. s. m. gehörten. Bargen wurde von Wolfen von Rechberg zu Weisenstein, und Grunzheim 1544 samt dem Minhof auf dem Albuch gekauft.

4. Unter- und Oberbebingen zwey Dörfer, worinn auch andern Herrschaften zugehörige Unterthanen waren.

5. Lautern gleichfalls ein gemischtes Pfarrdorf.

6. Mögglingen ein großes Pfarrdorf, worinn sich auch ausherrische Unterthanen befanden, so wie

7. In Dewang einem Pfarrdorf. In den anliegenden Weilern Reichenbach und Bernhardsdorf, besaß die Stadt ebenfalls einige Bauern Güter, so wie in Zimmern und Breunkhofen.

8. Ickingen, ein Pfarrdorf, mit ausherrischen Unterthanen, dessen Pfarrey von Kloster Gotteszell besetzt wurde.

9. Herlighofen mit Ussenhofen und den 2 Höfen zu Burgholz.

10. Strasdorf zum halben Theil.

11. Mehrere vereinödete Höfe, wie der Schirenhof,

[19]

2 Schönbronnerhöfe, das Schnellhöflein, der Lindenhof, der Schurrenhof, der Schlathof u. s. m. welche sämtliche Ortschaften und Höfe das Vogtamt Betringen ausmachten.

12. Spraitbach ein Pfarrdorf auf dem Wald, welches vom Kloster Gotteszell besetzt wurde, und der Wohnsitz eines Amtsvogts war. Hieher gehörten die Gmündischen Unterthanen zur vorder Linthal, Schlechtbach, Brech, Pfolbronn, Hinter- und vorder Steinenberg nebst mehreren andern Höfen und Mühlen.

13. Zimmerbach ebenfalls ein Pfarrdorf, welches auch vom Kloster Gotteszell mit einem Pfarr besetzt wurde. Hieher gehörten noch Danen, Durlingen nebst vielen Höfen.

14. Muthlang ein Pfarrdorf. Dazu gehörten die Gmündischen Unterthanen zu Allestetten, Pfersbach und mehrere Höfe.

15. Wezgau ein Pfarrdorf, wozu die Gmündischen Unterthanen zu Groß- und Klein Thaibach, die Waldenhöfe, die 2 Sachsenhöfe, der Rähnenhof u. m. a. gehörten. Diese zusammen machten das Vogtamt Spraitbach aus.

1373 erhielt die Stadt von Karl IV. das Privilegium, daß keiner von den ihrigen für ein fremdes Gericht gerufen werden dürfe; und 1430 vom K. Sigmund den Bann über das Blut zu richten.

Im Verlauf der Zeit ihres freien unmittelbaren Bestandes bis zur Auflösung desselben hatte die Stadt aber auch viele Neckereien mit ihren Nachbarn, manche Fehden, besonders in den Städte- und andern kleinen Kriegen, und gar manches Harte auszustehen. Oft und vielmal