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Med. Topographie Gmuend:024

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Franz Joseph Werfer
Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd
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giebt es in guten Jahren vorzüglich guten Flachs. Seit mehreren Jahren wird auch der Hopfenbau von Privatis im Großen betrieben, und verspricht gute Ausbeute; auch die Qualität des Hopfens soll dem ausländischen fränkischen und böhmischen wenig oder nicht nachgeben. Der Kleebau ist häufig, auch Erbsen und Wicken werden hie und da, am meisten aber in der Leingegend gebauet, wo man auch den Hirsenbau pflegen sieht. Die Vermehrung und Veredlung der Baumzucht ist außer dem auch ein Hauptzweig des ökonomischen Fleißes hiesiger Einwohner.

Was die Viehzucht betrifft, so findet man dieselbe zwar von keiner vorzüglichen Bedeutung, aber indessen doch immer im guten Zustand. Die Rindviehzucht ist unbeträchtlich; etwas über 200 Melkkühe, welche im Sommer größtentheils auf die Waide getrieben werden, und von den Bürgern mehr zur Nutzung, als Nachzucht gehalten werden, mögen den ganzen Rindviehzustand in der Stadt ausmachen; auf dem Lande hingegen wird, so wie der Ackerbau, auch die Rindviehzucht mehr betrieben und gepflegt, und obgleich der Boden in den verschiedenen Gegenden auch verschieden ist, sowohl der Lage, als des Erdreichs wegen, so ist im Ganzen die Gegend doch fruchtbar zu nennen. So gerathen in den von der Stadt südöstlich gelegenen Ortschaften alle Gattungen der Früchte sehr gut, und die Rindviehzucht, so wie der Ackerbau wird daselbst so fleißig und glücklich betrieben, als je in einer Gegend. Auf dem Wald hingegen, einer mehr hoch und nördlich gelegenen Gegend, giebt es mehrere Oerter, wo man nichts anders anpflanzen kann, als Roggen, Haber, Flachs

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und Erdbirn, wohl aber ersetzen ihre Reichhaltigkeit und Güte das andere. Das Rindvieh in unsrer Gegend ist im Durchschnitt von mittlern Schlag, nicht gar groß und meistens von hellbrauner Farbe beliebt; sonst wird auch von den Bräuern und Bäckern in der Stadt die Mastung der Ochsen ziemlich stark betrieben.

Die Stallfütterung ist in der Stadt noch nicht eingeführt, und zum Theil nur auf dem Lande, scheint auch wohl im Ganzen so bald nicht zu Stande zu kommen, indem dann sicher viele mittlere und geringere Bürger, welche jetzt beym Waidegang eine oder höchstens zwey Kühe noch halten können, solche nach Aufhebung desselben wegen Mangel des nöthigen Futters und der Streu außer Stande seyn würden, ferner zu halten, um so weniger, da nur noch unbedeutende und für das Ganze nicht zureichende Haiden und unbebaute öffentliche Plätze mehr übrig sind, die denselben zum nöthigen und auch hinlänglichen Futterbau könnten angewiesen werden. Denn schon 1789 wurden viele Allmande in der Stadtmarkung ausgetheilt, ohne was der Zeit her noch verkauft und an Bedürftige verschenkt wurde. Ob übrigens der in unsern Zeiten von den meisten wirklichen und seyn wollenden Oekonomen so sehr verschriene Waidegang bey sonst guter Beschaffenheit der Waiden, wofür man natürlich sorgen muß, und bey Beobachtung der nöthigen Vorsicht von Seite der Hirten, der Gesundheit, der Zucht und dem Wachsthum des Viehes nicht zuträglicher sey, als eine Stallfütterung in den bekannter massen gewöhnlich dumpfen, zu niedrigen und morastigen Ställen, die nur selten nach Bedürfniß gelüftet und gereiniget werden, und wo über das weder hinlänglich