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Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/386

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gürtel geschirmt. Die Stadt selbst erhob sich auf zwei Hügeln, deren überbautes Gehänge einander zugekehrt war, so dass ihre dichten Häusermassen in das zwischeninnen liegende Thal hinabreichten. 137 Von diesen zwei Hügeln war der eine, auf welchem die Oberstadt lag, bedeutend höher und in seiner Ausdehnung von mehr geradlinigen Formen. Zufolge dieser seiner Festigkeit erhielt er auch vom König David, dem Vater des Salomon, des ersten Tempelbauers, den Namen „Veste“, von uns aber den Namen „oberer Markt“. Der zweite Hügel, welcher den Namen „Akra“ führte und die Unterstadt auf seinem Gehänge trug, war dagegen bogenförmig gekrümmt. 138 Letzterem gegenüber erhob sich noch ein dritter Hügel, der ursprünglich nicht an die Höhe des Akrahügels hinanreichte und von ihm auch in früherer Zeit durch eine andere breite Thalkluft geschieden war. 139 Später aber, unter der Herrschaft der Hasmonäerkönige, schüttete man diese Kluft zu, um die Stadt in unmittelbare Verbindung mit dem Tempel zu bringen, und machte auch durch Abgrabungen die Akrahöhe niedriger, damit das Heiligthum auch darüber noch hinsähe. 140 Das eine Thal, das, wie bemerkt, den Hügel der Oberstadt von dem Hügel unter ihm scheidet, genannt das Käsemacherthal, erstreckt sich bis Siloah, welchen Namen bei uns eine Süßwasserquelle von großer Stärke hatte. 141 Nach außen waren die zwei Hügel der Stadt von tiefen Schluchten umschlossen, so dass hier ein Eindringen wegen der Abstürze nach beiden Seiten hin nirgends möglich war.

142 (2.) Unter der Mauern war die „alte“ Mauer wegen der sie umgebenden Schluchten und wegen des hoch darüber aufragenden Hügels, auf dem sie gebaut war, besonders schwer zu stürmen. 143 Abgesehen von dieser vortheilhaften Lage war auch ihre Bauart eine sehr feste, da schon David und Salomon und dann die folgenden Könige ihren Stolz in die Förderung dieses Werkes gesetzt hatten. 144 Auf der Nordseite gieng sie vom Thurme aus, der den Namen Hippikusthurm führt, und zog sich zum sogenannten Xystus hinüber, berührte unmittelbar das Rathhaus, um dann an der westlichen Tempelhalle ihren Abschluss zu finden. 145 Auf der anderen Seite gegen Westen lief sie vom nämlichen Punkte aus, gieng über den sogenannten Bethso gegen das Essenerthor zu, um sich dann in ihrem südlichen Verlaufe über die Siloahquelle hinzuschlängeln. Dort machte sie wieder eine Biegung und lief auf der Ostseite gegen den Salomonsteich zu, bis sie zur sogenannten Ophelgegend gelangte, wo sie sich an die östliche Tempelhalle anschloss. 146 Die zweite Mauer nahm ihren Ausgang von einen Thore in der ersten Mauer, genannt das Gennaththor, umfasste mit ihrem Bogen nur die Gegend im Norden und gieng bis

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/386&oldid=- (Version vom 1.8.2018)