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Spruner-Menke Handatlas 1880 Karte 80

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Theodor Menke, Karl Spruner von Merz u. A.
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Titel: Patriarchate von Constantinopel, Jerusalem, Antiochia in der zweiten Hälfte des XI. Jahrhunderts
Untertitel:
aus: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Justus Perthes
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Erscheinungsort: Gotha
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ORIENT No. V. Patriarchate von Constantinopel, Antiochia, Jerusalem in der zweiten Hälfte des XI. Jahrhunderts. Mst. 1 : 7 500 000. – Nebenkarten: 1) Patriarchate Rom und Constantinopel 334. Mst. 1 : 45 000 000. 2) Kirchliche Eintheilung des oströmischen Reichs nach Justinian’s Verordnungen. Mst. 1 : 15 000 000. 3) Lateinische Kirche im Orient zur Zeit der Kreuzzüge. Mst. 1 : 15 000 000. 4) Terra sancta zur Zeit der Kreuzzüge. Mst. 1 : 3 000 000. 5) Cypern im Jahre 1260. Mst. 1 : 7 500 000. 6) Griechische Kirche, westlicher Theil um 1320. Mst. 1 : 15 000 000. 7) Diöcese des Patriarchats von Constantinopel in Russland. Mst. 1 : 21 700 000. 8) Klöster auf Athos. Von Dr. Theodor Menke.

Zu dem in vieler Hinsicht veralteten Buche Le Quien’s über den christlichen Orient bieten die von Zachariae von Lingenthal, Miklosich, Müller und Anderen seit dessen Erscheinen veröffentlichten Urkunden, Parthey’s Ausgabe der Notitiae ecclesiarum, sowie Zachariae von Lingenthal’s Erörterungen sehr willkommene Ergänzungen.

Leider hat Parthey sich weder über die Zeit der Abfassung der einzelnen Notitiae, noch über die geographische Identification der zahlreichen Namen ausgelassen[1], und der Bearbeiter der Karte musste sich daher ohne Beihülfe der Mühe unterziehen, sich darüber klar zu machen.

Für die Hauptkarte ist Not. 2 die wichtigste. Sie wird zwar von der griechischen Überschrift dem Kaiser Leo (886–911) zugeschrieben, ist aber, wie aus ihrem Inhalte hervorgeht, zwischen 1084 und 1140 verfasst. Sie enthält nur die Metropolen und Archiepiscopate. Ein aus dem XI. Jahrhundert herrührendes genaues Verzeichniss der Bisthümer existiert nicht.

Die Autokephalie von Hagion oros erhellt aus einer von Zachariae von Lingenthal veröffentlichten Urkunde.

Belesbudium ist nach einem vom Herrn Verf. mir gütigst mitgetheilten handschriftlichen Memoir des Hrn. General-Consuls Blau, das vielfach für diese Karte benutzt ist, auf der Platte mit Kloster Rilo in der Nähe des Berges Wolewod (Kiepert’s Karte von 1870 nach Visquenel; Barth schreibt Yelewot) identificiert. Diese Ansicht ist [38] von mir aufgegeben, weil sie unverträglich ist mit der Beschreibung eines Feldzuges im XIV. Jahrhundert. Ich halte Belesbudium für Köstendil.

Das lateinische Erzbisthum Varisia soll nach Tafel Thomas-Vera (Feredschik) am Hebrus sein. Es ist aber identisch mit dem alten Erzbisthum Brysis, j. Kirkkilisseh (Κυριακὴ ἒκκλησία). Untergeordnet in lateinischer Zeit war ihm das Bisthum Medea.

Das Bisthum Le Sabat, das Le Quien nicht zu erklären weiss, ist nichts Anderes als Sebaste.


  1. Beiläufig bemerkt, wäre eine Untersuchung des Sachlichen auch der Texteskritik zu Gute gekommen. Parthey hätte dann sicher statt des Bischofs Τουτάρων gesetzt: τοῦ Τάρων.