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Topographia Austriacarum: Anhang (Ertzhertzogthum Oesterreich)

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Topographia Germaniae
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Hertzogthum Steyer
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 29–36.
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[29]
Anhang.

Uber diese beschriebene Stätt / hat es noch viel vornehme Ort in Oesterreich / die zum Theil auch Stättlein von etlichen genennt werden; deren wir allein nachfolgende / als uns wissend / für dißmal setzen wollen; Als:

Ackspach in Unter-Oesterreich / ein Meil Wegs unter Melck / aber auff dem andern Land / an der Thonau. Gegen über liegt ein schönes Zoll- oder Mauthauß / und darunter besser hinab das Schloß Schönbühel.

Aistersheimb / Schloß / und Marckt / in Ober-Oesterreich / oder Land ob der Enß / Herrn Achatz Hohenfelder / Freyherren / gehörig.

Alkhofen / 2. Meil von Lintz / und oberhalb deß Closters Wilhering / und ein Meil von Efferding / so Lazius Altenhofen nennet / und daß die Völcker Carati vor Zeiten hierumb gewohnt / vermeynen thut / ein Marckt. Obgedachtes Closter Wilhering / gegen Ottensheim über gelegen / haben die Ober-Enserische Bauren Anno 1626. außgeplündert.

Ambstetten / ein schöner wolerbauter / und dem Bistum Passau gehöriger Marckt / in Unter-Oesterreich / zwischen Plintenmarckt / und Zeillern / auff der Wienerischen Landstrassen gelegen.

Ardacker / ein Meil Wegs unter Walsee / an der Thonau / in Unter-Oesterreich / so ihr viel vor deß Ptolemaei Aredate halten wollen; darfür man aber / wie Cluverius, und Bertius wollen / Arelape, so Pechlarn ist / lesen soll. Es hat dieser Marckt Ardacker vorhin dem nicht weit davon gelegenem Closter dieses Nahmens gehört: Jetzt aber ist er halb dem Schloß Carlspach / und halb dem Schloß Soß zuständig.

Aschach / ins gemein Aschau / ein schöner grosser Marcktflecken an der Thonau / vier Meilen oberhalb Lintz gelegen / da es ein Schloß / und viel Wirtshäuser / auch einen Zoll / oder Maut / hat / bey welcher sich die Schiffleute / mit ihrer Gebür / einstellen müssen. Ist vor Zeiten der Grafen von Schaumberg / hernach der Herren von Starenberg / und Herren Jörger / Freyherren gewesen. Es seynd aber ihre / der Herren Jörger / etc. geweste ansehenliche Güter / nach dem Böhmisch Oesterreichischen Krieg / guten Theils in andere Hände kommen. Und stehet in dem Summarischen Anno 1642. wegen der Pfältzischen Sachen Tractaten gedrucktem Bericht / am 46. Blat / von Tollet (nahend Grießkirchen gelegen /) davon sich die Herren Jörger schreiben / also: So solle es auch gleicher Gestalt bey Ihrer Churfürstlichen Durchleucht (in Bayern) gnädigsten intention, und disposition, so sie mit der ihr allbereit eingeantworten Ihrer Käiserl. Majest / vom Hansen Jörger verfallnen Herrschafft Tollet (so anjetzo Herren Wentzel Reichard / Freyherrn von Sprintzenstein gehörig seyn solle) vorgenommen / verbleiben. Was besagtes Aschach anbelangt / so [30] berichet man / daß ein Graff von Harrach solches der Zeit innen habe; wie dann Ihren Gräflichen Gn. die besagte Maut jetzund gehörig ist.

Berg / ein Meil unter Matthausen / noch in Ober-Oesterreich / auch ein Marckt. Lazius in Commentar. Reipubl. Rom. fol. 1091. sagt / daß in den alten Brieffen / sonderlich der Käiser Conradi III. und Friderici I. der Grafen Alberti, und Friderici von Berga gedacht werde / dahin man komme / so man von Matthausen nach Greyn räise; welches dann / dem Weg nach / eben dieses Berg ist.

Bernstein / und Scharnstein / seynd vor diesem Herrn Carl Jörgers / Freyherrn / gewesen; anjetzo gehören beyde ansehnliche / und zum Theil feste Schlösser / dampt den Herrschafften / dem reichen Ober-Oesterreichischen Closter Crembs-Münster zu.

Clam / ein BergSchloß / von starcken dicken Mauren / unfern von der Thonau / und nicht weit von obbesagtem Marckt Berg / auch in Ober-Oesterreich gelegen / so sampt zugehöriger Herrschafft / Herren Johann Gottfried Perger / Edlen Herren von und zu Clam sich schreibende / gehörig / so der Zeit ein Verordneter deß Landes ob der Enß ist.

Clauß an der Steyr / ist ein enger Paß gegen dem Gebürg Pirn / und der Obern Steyrmarck / allda man mit geringer Macht ein Kriegsvolck auffhalten kan: Hat vor diesem dem Herrn Storchen gehört / so bey der ReligionsEnderung auß dem Land gezogen.

Creutzenstein / von Theils unrecht Grätzenstein genant / ein festes Berg-Schloß zwischen Wien und Corneuburg 2. Stund / oder ein starcke Meil (eine Relation sagt von 2. Meilen) oberhalb Wien gelegen / so Anno 1620. die Böhmen / und Mähren eingenommen / und darauß mit Streiffen grossen Schaden gethan / biß es nach langwüriger Belagerung wieder erobert worden. Anno 1645. bekamen solches Schloß auch die Schwedische / die es hernach im October an unterschiedlichen 3. Plätzen ruinirt, und in die Lufft gesprengt haben / wie in der Frühlings Relation deß Jahrs 46. stehet.

Dreßkirch / Dräßkirch / Treßkirchen / ein Landsfürstlicher Marckt vier Meilen von Wien / und 4. von Neustatt / auff halbem Weg darzwischen gelegen / so in dem innerlichen Krieg Anno 1461. bekant worden / wie beym G. de Roo lib. 7. fol. 271. zu lesen. Um den 15. Septembr. 1621. haben die Budianische Ungarn Dreßkirchen / Wartberg / Mödling / Eysersdorff / und andere Ort geplündert / und in Brand gesteckt. Relat. Francof. Anno 1631. zu Ende deß Junii / sind Ihrer Käis. Majest. von dem Gehägbereuter zu Wien / von Träßkirchen / zween junge Hund / und ein Kätzlein / neben der alten Katzen / die solche geworffen / zu sehen gebracht worden. Relat. Autum. de Anno 1631. pag. 62.

Drosndorff / oder Droßndorff / ein schöner grosser Marcktflecken / an der Teya / und den Mährischen Gräntzen / unterhalb Böhmisch Waidhofen / wie ein Stättlein (darfür es dann auch etliche / sonderlich die Relationisten / halten) gelegen. Gerardus de Roo gedencket dieses Drosendorffs lib. 4. fol. 160. Und sagt Boregk in der Böhmischen Chronic fol. 239. daß König Ottocarus auß Böheim Anno 1278. das Schloß / und den verwahrten Flecken Drosendorff erobert habe. Anno 1620. hat diesen Ort Fürst Christian von Anhalt / der Böhmen Generalissimus, vergebens belagert / die Vorstatt aber / oder Vormarckt / verbrant; unter dessen die Böhmen Horn / Reetz / und Eggenburg / verlohren haben.

Dürnkrut / oder Dürrenkraut / bey dem Fluß der March / auff dem Marchfeld / in Unter-Oesterreich gelegen / so seinen Nahmen von der grossen Dürre / die damals gewesen / als Käiser Antonius mit den Marcomannen geschlagen / haben solle; davon Thomas Jordanus, in praefat. Commentar. de Aquis medicatis Moraviae, also schreibet. Si conjecturis locus est, in campis patentissimis Marcomannorum, nunc Marchfeld dictis, Exercitus (sc. Romanor. et Marcomannor. tempore M. Aurelii Antonii Imp.) conflixisse, loco etiam designato, et oppidulo Moravi amnis sito, quod ab eventu, ingenti nimirum ariditate, tùm Dürrenkraut vocari coepit, eamque denominationem in hunc usque diem retinuit, sunt qui affirment.

Ebersberg / ein Meil von Lintz / an der Traun / in Ober-Oesterreich gelegen / und dem Bistum Passau gehörig / so ein feines Schloß in der Höhe / und ein lange Brück über besagtes Wasser Traun hat. Graff Sighart von der Santha (al. Sempta) solle diesen beschlossenen / aber nicht grossen Marcktflecken / zun Zeiten Käiser Ludwigs / Käiser Arnolphs Sohns / wider die Ungarn erbauet haben; wie Aventinus lib. 4. Annal. meldet.

Eberstorff / an der Schwechat / so da in die Thonau fällt / und 2. Meil Wegs unter Wien gelegen / so die Alten Alam Novam genant haben. Gerardus de Roo nennet dieses Eberstorff eine Statt / und sagt zu Anfang deß 10. Buchs / daß Anno 1485. König Matthias Corvinus auß Ungarn / als er ihme diesen Ort einzunehmen fürgenommen / schier in Gefährlichkeit deß Lebens kommen wäre. Dann dieweil Er in einem schlechten Häußlein zu Tisch sasse / seye ein eiserne Kugel auß der Statt geschossen / durch die Wand gangen / und nahend bei ihme niedergefallen. Daher Er erzürnet worden / die Statt mit höchstem Gewalt angegriffen / dieselbige eingenommen / und ein Siegherr in das Läger vor Wien wiederkehret habe. Ist der Zeit ein schöner Fleck / sampt einem herrlichen Käiserlichen Pallast / und dabey etliche Thiergärten / darinn / vor dem nächsten Bethlenischen Krieg / wie wir berichtet worden / Löwen / Leoparden / und Beeren / jede verschlossen / gehalten worden. Ob solche der Zeit noch allda / und wie es gemeldtem Pallast in selbigem Ungar- und Böhmischen Krieg ergangen seyn mag / ist uns nicht eigentlich bewust; ausser / daß in einer Relation stehet / die Ungarn hätten das Schloß allhie Anno 1619. eingenommen; und / in einer andern / daß sie allda Anno 1620. eingefallen seyen. Welches auch zu Schwechat / so von obgedachtem Fluß den Nahmen führt / selbiges mal geschehen.

Engerszell / 3. Meil unterhalb Passau / an der Thonau / ein Landsfürstlicher Ober-Enserischer Marckt / und Auffschlag / da sonderlich die Schiff / so über sich fahren / die Maut / oder den Zoll / geben müssen / weilen sich etwas oberhalb / nahend Haffners-Zell / bey einem grossen Stein in der

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[31] Thonau / Oesterreich / und das Bistum Passau / scheiden.

Entzersdorff bey der Thonau / oberhalb Wien / wird in den neulichsten Relationen ein Stättlein genant / so Anno 1620. die Ungarn außgeplündert / und in Brand gestecket; welches auch / sampt der Kirchen / und vielem Getraide / Anno 1646. gantz verbronnen. Gehört sonsten / mit sampt der Herrschafft / jetzt dem Stifft Freysing in Bayern.

S. Florian / ein feiner Marcktflecken / dem Closter allda / so gleiches Nahmens / gehörig. Und hat solches vom H. Floriano den Nahmen / welcher ein Kriegs-Oberster gewesen / und als Er sich selbsten vor einen Christen angeben / auff deß Landpflegers Aquilini Befelch / zu Lorch in die Enß geworffen worden ist. Siehe / was von ihme Andreas Brunner part. 1. Annal. Boicor. pag. 447. seqq. schreibet; von dem besagten / von Steyer und Lintz / von jedem Ort 2. Meilen gelegenen / und reichen Closter aber / dessen Praelat ein Stand in Ober-Oesterreich / tom. 1. Metrop. Salisburg. fol. 286. und Lazium lib. 12. Reipubl. Rom. fol. 1084. Matth. Raderus, schreibt in Bavar. Sancta: S. Florianus Tribunus Milit. Martyr Laureaci, in pago Zeiselmuro, inferioris Austriae circa ann. Christi 230. natus, sub Aquilino Diocletiani Militum Praefecto Anassi martyrio coronatus An. Christi 297. In ejus memoriam deinde conditum templum et monasterium D. Benedicto sacrum, quod deinde Augustinianis cessit, S. Florian dictum. Corpus ejus in Poloniam Cracoviam delatum, ab Lucio III. Pontif. Regi donatum. Der auch volum. 2. von dem H. Laurentio, dem Ersten Apostel zu Enß / den 40. Martyrern / und vol. 3. von S. Pilegrino, dem Ertzbischoff allda / zu lesen.

Franckenmarckt / ein feiner grosser Ort in Ober-Oesterreich / gegen dem Ertz-Stifft Saltzburg / und nicht weit vom Schloß Kogel gelegen / und Herrn Graff Kevenhülern gehörig.

Freyenstein / ein alt Berg-Schloß / und Herrschafft / in Unter-Oesterreich / so unlängsten vom Herrn Albrechten von Zintzendorff erkaufft worden. Hat zwar ein schlechtes Außsehen / ist aber / wegen Menge der Unterthanen / ein vornehme Herrschafft. Ligt ein starcke halbe Meil ob der Statt Ypß / an der Thonau / und selbiger Seiten / wo Ypß / und also im Viertel ob Wiener Waids.

Gars / ein Marcktfleck / und Schloß / in Unter-Oesterreich / gegen Mähren / an dem Wasser Kamp / darein da die Zwettel fällt / so von Zwettel herunter kompt. Anno 1620. den 1. Maji / ward dieser Marckt vom Tampier in Brand gesteckt / aber das Schloß bliebe stehen.

Geörgen im Attergöu im Land ob der Enß / und Haußruck Viertel gelegen / ist ein schöner Marcktflecken / unfern vom Atter-See gelegen / welcher bey dem Schloß Camer / so in diesem See liegt / seinen Außfluß / nächst beym Marcktflecken Schörffling / nimmt / und hernach die Aerger genant wird / schnell auff Vöklabrugg / daselbst beym Dorff Talheim die Vökel darein fällt / und für Buchheim hinab auff Schwanstatt rinnt / daselbst schiffreich wird / und am Stadel / oberhalb Lambach / in die Traun fällt.

Gleiß / Schl. und Herrschafft / Herrn Wolff Christoff Geyern Freyherren gehörig. Liegt ein Meil ausser Weidhofen an der Ypß / und an der Strassen nach Bayrisch Weidthofen gehend. Es gehört zu Gleiß auch der Marcktflecken Zell / so auff der einen Seiten deß Flusses Ypß / gegen der Statt Waidthofen über / gelegen.

Gravenwerd / zwo Meilen unter Crembs / nahend der Thonau / und dem Schloß Gravenegg / Herren Grafen von Werdenberg gehörig / gelegen / ein Marckt / den / wie auch Stedeldorff / die Ungarn Anno 1620. geplündert / und in Brand gesteckt haben. Anno 1645. bekamen besagtes Schloß Gravenegg die Schwedischen.

Gundersdorff / ein Landsfürstlicher Marckt / 3. Meilen von Wien auff der Strassen nach der Neustatt gelegen. Es ist sonsten auch ein Gunderstorff / Schl. und Dorff / 3. Meilen von Znoym / in diesem Unter-Oesterreich / so den Herrn Teufeln / Freyherren / gehörig.

Hertzogenburg / ein schöner grosser Marcktflecken / wie ein Stättlein / an der Drasam / zwischen S. Pölten / und Draßmauer / in Unter-Oesterreich gelegen. G. de Roo nennet diesen Ort eine Statt / und sagt / er seye Anno 1463. von den Soldaten erobert worden. Hat ein gar reiche Probstey / von einem Bischoff zu Passau / gebornen Grafen zu Cilly / gestifftet.

Hollenburg / ein Marcktflecken an der Thonau in Unter-Oesterreich / ein Meil Wegs unter Crembs / und 8. oder 9. Meilen oberhalb Wien / an den Gräntzen deß Norici, und Ponnoniae, wie Lazius libro 12. Reip. Rom. sect. 7. cap. 8. gelegen / von dannen sich gestracks die Jöcher der Berge / neben dem Wasser Trasam / oder Trasma erheben / und biß ins Land Steyer reichen / daselbst der grosse Berg Chaumperg / bey der Scheidung Oesterreich / und Steyrmarck / den alten Nahmen Comageni, so jetzt Hollenburg / anzeige: Und habe daher auch der Fluß Cambus, so gegen Holenburg über in die Thonau falle / den Nahmen. P. Bertius hält auch deß Antonini Comagenas (oder Comagena Gastra) für dieses Hollenburg. Besiehe ingleichem Andream Brunner part. 1. Annal. Boicor. pag. 476. et part. 2. pag. 19. Es gehört dieser Ort / sampt seiner Herrschafft; der Zeit nach Freisingen in Bayren: Und wird in deß Hundii Metropoli Salisburg. part. 1. fol. 170. gemeldet / daß Bertholdus, Bischoff zu Freising / so Anno 1410. gestorben / das Schloß zu Holenburg guten Theils erbaut / so nach ihme Berchteldstein genant worden seye. Und am 178. und 179. Blättern stehet / daß bey Regierung Johannis Quarti, Bischoffs zu Freising / der Marckt / oder Stättlein / Hollaburgk in Oesterreich / von dem Stifft Freising in Käiser Friederichs deß Vierten Hände kommen / und nach vielen Jahren vom Bischoff Sixto zu Freising / so Anno 1495. gestorben / mit grosser Mühe / wieder umb 1500. Rheinischer Gülden gelöset worden seye. Es giebet umb Hollenburg einen grossen Weinwachs.

Kefermarckt / ein Marcktfleck / wie es der Nahm gibt / ein Meil von Freystatt / in Ober-Oesterreich gelegen / und den Freyherrlich Zelckingischen Erben / als ein alt Zelckingisch Gut / sonders Zweiffels / noch gehörig.

Kirchdorff / ein Marckt / und Ampt in Ober-Oesterreich / [32] gegen Land Steyer / dem Pirn / und Windisch Gärsten zu / gelegen / und dem Bistum Bamberg gehörig.

KrembsMünster / ein Marcktfleck / dem mächtigen und reichen Closter allhie gehörig / so den Nahmen von dem vorüberfliessenden Wasser Krembs hat / und in Ober-Oesterreich gelegen ist. Hertzog Tessel in Bayern hat solches Closter / bey Regierung Käisers Caroli M. gestifftet / als ihme sein älterer Sohn Guntherus Anno 778. von einem grossen wilden Schwein gehauen / umkommen ist. Pabst Hadrianus hat deß Märtyrers Agapiti Praenestini Cörper dahin verehrt / davon beym Marco Velsero lib. 5. Rerum Boicarum pag. 322. Hundio, tom. 1. Metrop. Salisburg. fol. 293. Und Andrea Brunnern part. 1. Annal. Boicorum lib. 5. pag. 715. seq. zu lesen. Anno 1626. haben dieses Closter die Ober-Enserische Bauren geplündert. Das Schloß Krembsegg den Herrn von Grünthal gehörig / liegt nahend dabey.

Lambach / ein wolerbauter Ober-Enserischer Marcktflecken / 2. Meilen oberhalb Welß gelegen / den Lazius, und Bertius, der Alten Ovil, Ovilabis, Ovilaba, oder Ovilia, zu seyn erachten; aber Philippus Cluverius vermeynt / daß der Nahm / und Lager solcher Coloniae am besten besten der Statt Welß zu geben; hergegen er will / daß dieses Lambach der Alten Tergolape seye / so zwischen Laciaco Antonini, oder Gmünd / und Ovilaba, oder Welß / gelegen gewesen. Es gehört solcher Ort dem schönen und reichen Closter allhie / welches Graff Arnold von Lambach / Schärdingen / Neuburg / Varnbach am Inn / Welß / und Bütten / deß Bischoffs Adalberonis zu Würtzburg (der Anno 1090. gestorben / und allhie begraben liegt / und von deme auch Andreas Brunner part. 3. Annal. Boicor. pag. 154. seq. zu lesen) Vatter / sampt seiner Gemahlin Regilla, einer Freyin von Weinsperg / gestifftet hat; wie Gaspar Bruschius de Episc. Germaniae cap. 9. pag. 159. b. schreibet. Anno 1626. ist dieses Closter ingleichen von denen Ober-Enserischen Bauren geplündert worden.

Langenlois / ein schöner / grosser / und wolerbauter Landsfürstlich Unter-Oesterreichischer Marckt / ein Meil Wegs von Krembs gelegen / der / vor dem nächsten Böhmischen Krieg / so viel Häuser / als die drey Stätte / Krembs / Stein / und Mautern / sammentlich / und noch drey darzu / solle gehabt haben: Ist aber in demselben übel verderbt worden. Und hat Anno 1620. den 1. Februarii, Bucquoy die Manßfeldischen bey diesem Ort geschlagen. Es hat da einen feinen Platz / und Rathhauß. Ist nach der Länge gebaut / (an dem Wasser Kamp /) daher auch der Nahm. Wird zu den Unter-Oesterreichischen Landtägen / als ein mitleidender Ort / so sein Gebühr ins Landhauß gibt / beschrieben.

Lauffen an der Traun / liegt oberhalb Ischel / nicht weit von Halstatt. Ist ein Marcktflecken / deßgleichen auch Geussern / nahend an der Bötsche gelegen.

Leinbach / von welchem Ort ein bekanter guter Freund berichtet / daß es ein schöner Marcktfleck / zwischen Wien / und S. Pölten / und zwar von dieser letzten Statt zwo starcke Meilen gelegen / daselbsten ein Closter vor wenig Jahren erbaut / und ein viereckicht Schloß / seyen; so alles Herr Paulus Palve / ein Ungar / mit deß Herrn Kahn Tochter / bekommen habe.

Loßdorff / ein halbe Meil unter Melck / auff dem Land darinnen / in Unter-Oesterreich gelegen / so vor veränderter Religion / und dem nächsten Böhmischen Krieg / ein schöner / wolerbauter / und wolhabender Marcktflecken / sampt einer schönen / und mit vielen Epitaphus gezierten Kirchen / und einem schönen von den Löblichen Evangelischen Unter-Oesterreichischen Ständen / von Herren / und Ritterschafft / erbautem Collegio, für die LandschafftSchul / gewesen; und vorhin den Herrn von Losenstein / folgends Herrn Geörgen / Herrn von Stubenberg / dem ältern / (so Anno 1630. zu Regenspurg gestorben ist /) zur Herrschafft Schalaburg / gehört hat; und / sonders Zweiffels / noch Stubenbergisch seyn wird; weil das Schloß Schalaburg noch der Zeit Herrn Hans Wilhelm von Stubenberg / dessen Frau Gemahlin ein Freyin von Eybißwald / zuständig ist.

Mannerstorff in Unter-Oesterreich. In dem sechsten Tomo Theatri Urbium, G. Bruns / und anderer / stehet / daß 2. Ort dieses Nahmens in Oesterreich seyen. Eines / so gleichwol mehrers ein Dorff / zwischen S. Pölten / und Tuln; das andere / (nemlich der Marcktflecken / von welchem wir jetzt reden /) zwischen dem Fluß Leyta / und dem Neusidler See / an den äusseristen Gräntzen Oesterreich / und Ungarn / und in der Ebne gelegen / so wegen der warmen Gesundbäder sonderlich berühmt. Gegen Mittag hat es einen Berg / von mittelmäßiger Höhe / davon weit und breit ein sehr lustiger Prospect gegen Wien / dem Land Steyer / und auff Ungarn zu; und da alles voller Weinberg / Traidboden / lustiger Wäldlein zum Jagen / und dergleichen / ein sehr anmüthige / und fruchtbare Ebne; da herum ein gantzer hauff Stättlein / Märckt / Schlösser[1] / und Dörffer / sonderlich zur lincken Hand. Man hat da vor ihme den Calenberg / an welchem Gebürg her gar viel vornehme Ort auffeinander folgen / als Rodaun / Petersdorff / Brauna / das Schloß Liechtenstein / der Marckt Medlingen / Compoltzkirchen / oder Gumpelskirchen / auch ein Marckt; die Statt Baden; Dräßkirchen; das Schloß / und Käiserlich Lusthauß Laxenburg; der Marcktfleck Himberg / (allda Anno 1605. im September, die Bozschkaiischen eingefallen / auch Bellendorff / und zween andere Flecken / so nahend dabey / in Brand gesteckt haben; wie Ortelius schreibet /) etc. In Summa / es ist eine über die massen schöne Gelegenheit hierum.

Mansee / Marckt / und Mönchs Abbtey / Benedictiner-Ordens / an den Gräntzen Ober-Oesterreichs / und einem See / gleichen Nahmens / gelegen / der vor Zeiten Menen / und Lunelach geheissen / daher auch das Closter Monasterium Lunae lacense genant worden; welches Utilo, der Hertzog in Bayren / ums Jahr 739. oder 748. zu Ehren S. Peters / und S. Michaelis, nahend dem Schloß Wildenegg / gestifftet. Es ist solches / sampt der Herrschafft Wildenegg / vor Zeiten zu Nieder-Bäyern gerechnet worden / biß auff den Bayrisch-Pfältzischen Krieg / da es vom Hertzog Alberto in Bayern / dem Käiser Maximiliano I. für die Kriegs-Unkosten / mit vielen andern Herrschafften / geben / und dem Land ob der Enß [T42]



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[33] einverleibt worden. Herr Leonhart von Keutschach / Ertzbischoff zu Saltzburg / hat solche Ort / als die Herrschafft Wildeneck / das Closter / und Marckt Mansee / und S. Wolffgang / um zwölfftausend Gülden / von höchstgedachtem Käiser Maximilian / bekommen; so also versetzter lang beym Ertzstifft Saltzburg gewesen; biß diese Stück die Ober-Oesterreichische Herren Stände wieder gelößt haben; daß also solche Orte jetzt Oesterreichisch wieder seyn; wie Wiguleus Hund tom. 1. Metrop. Salisburg. fol. 31. sonderlich aber tom. 2. fol. 499. schreibet. Wie wir finden / so ist Paulus Helmreich / der H. Schrifft Doctor / und Hochfürstlicher Saltzburgischer Geistlicher Rath / und Hoff-Prediger / so folgends die Religion geändert / dieser Abbtey Mansee in Ober-Oesterreich postulirter / und investirter Coadjutor, ums Jahr 1620. gewesen. Es laufft auß dem Mansee / in den Attersee / Herrn Graff Kevenhülern gehörig / ein Wasser / die Ag genant. Es ist dem Closter Mansee auch gedachtes S. Wolffgang gehörig / so von S. Wolffgang / dem Bischoff zu Regenspurg / der sich ein Zeitlang allhie / und da herum / auffgehalten / den Nahmen hat; und davon uns / von einem guten Freund selbiger Landsarts / Anno 1641. im Aprilen / folgender Bericht zukommen ist: S. Wolffgang / ein Probstey / liegt im Ländl. ob der Enß / an einem See / gleichen Nahmens / so zwar auch der Abernsee genant wird / 3. Meilen von Saltzburg / und 8. von Gmundten. Gehört auff Mansee / darinn sechs Mönch seyn / und hat ein ansehenlich Einkommen von den Wallfahrten / mit Geld / und Wachs. Der Stock daselbst wird deß Jahrs zweymal geöffnet / und außgeläret. Ein mehrers hievon ist in einem besondern außgangenem Büchlein zu lesen. Es solle besagter Abern- oder S. Wolffgang See / 1. und ein Viertel Meil lang / und ein halbe Meil breyt / seyn.

Marckeck / Mareck / oder Marcheck / liegt in Untern-Oesterreich / an den Ungarischen Gräntzen / und dem Fluß March / oder Marckt / so auß Mähren herauß kompt / und bey Teben / (welches Schloß Bucquoy Anno 1621. wieder einbekommen hat /) und der Statt Haimburg über / oberhalb Preßburg / in die Thonau / und in denselben / bey gedachtem Marck / ein anders Wasser fällt. Und hat von solchem Fluß die Ebne herum / darauff Leopoldstorff / und der Marcktfleck Schönkirchen / an dem Wasser Sultz / oberhalb Marck liegen / den Nahmen / daß solche das Marckfeld genant wird. Es ist Mareck zwar nur ein Marcktfleck / kan aber für ein Stättlein passiren; welchen Ort König Ottocarus auß Böheim / ein Zeitlang Hertzog in Oesterreich / wider die Ungarn / Anno 1268. erbauet hat. Anno 1620. gehörte dieser Ort einem Herrn von Landau / als ihn / wie auch den Marckt Anger / die Wallonen / und Casaggen / eingenommen; die aber im Junio gedachter Herr von Landau wider einbekommen hat. Relat. Francofurt.

Marpach / ein Marcktfleck / auff der lincken seiten an der Thonau / wann man hinunter fährt / ein Meil Wegs unter Besenbeug / und ein Meil ob dem Dorff Pechling / in Unter-Oesterreich gelegen.

Matthausen / von Theils Mauthausen / und Maidthausen genant / ein feiner Marcktfleck / 3. Meilwegs unterhalb Lintz / an der Thonau / in Ober-Oesterreich gelegen / allda der Fluß Launicz / auß der Lunßnick / oder Luna Sylva, (so ein Theil vom Böhmer Wald / aber allbereyt in Ober-Oesterreich) kommend / in die Thonau fällt / über welche vor diesem eine Brücke gangen / so man bey etlichen Jahren hero hat abgehen lassen. Ein communicirter Bericht setzet unter die Gräffliche Meggawische Güter in Ober-Oestrreich / auch diß Maidhausen: Und wird solches auch in einem Schreiben bestättiget. Ist vorhin ein Landsfürstlicher Marckt gewesen / welchen Herr Graff von Meggau / der Letzte seines Geschlechts / ungezweiffelt / mit der Herrschaff Freystatt / von dem Hauß Oesterreich bekommen. Der Zeit solle dieser Ort Herrn Grafen Gebrian / so eine deß gedachten Herrn Grafen hinterlassener Erb-Tochtern zur Gemahlin hat / gehörig seyn. Ein halbe / oder wie es etliche rechnen / drey Viertel Meil oberhalb / liegt das Schloß Spielberg / den Herren von Scherffenberg gehörig / in einer Insul / so daselbst die Thonau macht. Dabey ist ein gefährlicher Ort / so noch nicht alt / und deßwegen der Neue Bruch genant wird / allda das Wasser / wegen der Felsen / und Klippen / Wellen wirfft / daß einer nicht allein im Schiff wol naß werden / sondern auch in Leibs- und Lebens-Gefahr kommen kan. Mit den grossen / und wolbeladnen Schiffen hat es kein noth; steigt auch niemands auß; aber was kleine / und ring beladne Schiff seyn / die müssen was um / und durch einen Arm der Thonau / so der Ober-Heßgang genant wird / fahren / dardurch es keine Gefahr hat.

Medling / ein Marcktflecken / dessen oben bey Mannerstorff gedacht worden / und den Gerhardus de Roo eine Statt nennet / und daß er / zun Zeiten Käisers Friderici IV. von den Soldaten geplündert worden seye / saget. Es liegt dieser Ort nicht gar weit von Wien / und gegen der Statt Baden hinaußwarts / auff die Steyermarch zu / den die Türcken Anno 1578. in einem Streiff / mit Gewalt erobert haben. Theils Oesterreichische Fürsten / deß vorigen Geschlechts / haben zum Theil allhie gewohnt / und haben daher / sonderlich der letzte ohn einen / Henricus V. oder Crudelis, Friderici Bruder / den Nahmen bekommen / und getragen. Anno 1643. im Hornung / hat das Wetter in die Haupt-Kirche allhie geschlagen / und so wol die Fenster / als äusseriste Gegitter alles zerschmettert.

Mistelbach / liegt 6. Meilen von Wien / auff Mähren zu / an dem Fluß Czeya / oberhalb deß Marcktfleckens Wulfenstorff / ein vornehmer wolgebauter Marcktflecken / den Theils ein Stättlein nennen. Anno 1646. den 4. 14. Martii / ward auß Wien geschrieben / daß selbiger Tagen die Schwedischen auß Corneuburg Mistlbach / und Pollstorff / oder Pulstorff / wegen verweigerter Contribution, außgeplündert hätten.

Neitharting / Schloß / und Herrschafft / in Ober-Oesterreich / so vor diesem der Herren von Landau gewesen / jetzt aber den Herren Breinern gehörig ist.

Neuburg am Inn / Marcktfleck / und Schloß / den Herren Grafen von Salm gehörig. Liegt ein Meil Wegs unter der Bäyrischen Statt Schärding / und ein Meil Wegs ob Passau / wegen welcher beyder Ort / Neuburg / und Schärding / zwischen Oesterreich und Bayern Krieg gewesen / biß endlich Schärding dem Land Bayern / Neuburg [34] aber Oesterreich blieben ist; daher solcher Ort noch zu Ober-Oesterreich gerechnet wird. An. 1309. hat Neuburg von den Bayrischen / die neulich dabey grob eingebüßt hatten / in dem Winter ein vier monatliche Belagerung außgestanden / biß daß folgende Jahr / an der H. drey König Tag / die Bayrischen / durch Untergrabung / ins Schloß kommen / und der Pfleger Lambergius allda / als er ihme den Ort länger nicht zu defendiren getraut / die Tächer angezündet / und / sampt den Soldaten / bey Zeiten / sich nach Wernstein / so gegen über liegt / zubegeben geeilet hat; denen es aber bald übel daruber ergangen wäre / wann nicht Hertzog Otto auß Bayern ihrer / als tapfferer Leute / zu schonen befohlen hätte; wie part. 3. Annal. Boicorum Brunneri, pag. 1019. zu lesen.

Neukirchen / 2. Meilen von der Neustatt / und 10. von Wien / gegen Steyermarck zu / ein wolgebauter Marcktflecken / so sich wider die Ungarn / etlichmal tapffer gewehret hat. Ist vor Zeiten der Hauptfleck der Graffschafft Bitten / oder Pütten / gewesen / so von dem Schloß Bütten / oder Buttino, den Nahmen geführt. Hat noch neulich den Herren Ursenböcken gehört.

Neumarckt in Ober-Oesterreich / ein Meil von der Freystatt gelegen.

Ein anders Neumarckt liegt in Unter-Oesterreich / anderthalb Meil Wegs unter Ambstetten / und ein halbe Meil von Plintenmarckt; welche beyde Märckt Zinzendorfisch / und zur Herrschafft Carlspach gehörig seyn.

Nußdorff / ein Flecken auff ein Meil Wegs oberhalb Wien / an der Thonau / gelegen / den Anno 1595. deß Fürsten und Grafen Caroli von Manßfeld Wallonen geplündert / Keller und Häuser mit Gewalt auffgestossen / und den Wein in Butten außgetragen; wie Hieron. Ortelius part. 2. Chron. Hungar. berichtet.

Ottensheim an der Thonau / 1. Meil Wegs oberhalb Lintz / und also in Ober-Oesterreich / auff der Seiten gegen Böheim / gelegen / so vom Hertzog Otten zu Oesterreich / der allhie gebohren worden / und diesen fein erbauten Marcktflecken stattlich befreyet hat / den Nahmen. Es hat allda ein Berg-Schloß / so vorhin den Herren von Tschernembl gehört hat / hernach an eine Hochlöbliche Landschafft in Ober-Oesterreich kommen ist. Jetzt aber Schloß / und Marcktflecken die Jesuiter zu Lintz innen haben. Besagter Marcktfleck ist den 3. Aprilis Anno 1644. sampt dem Spital / halben Theils abgebrant; aber auch schon wieder erbauet / und hat wegen deß Schadens / noch einen Jahrmarckt / sampt Befreyung der Aufflagen / auff drey Jahr lang / von Ihr Käiserl. Majest. erlanget; wie berichtet wird.

Peraden. Es stehet in einem Anno 1619. außgangenem Bericht / daß den Evangelischen Bürgern zu Peraden in Oesterreich die Predigt zu Tribeswinckel verwehret worden seye.

S. Peter in der Au / ein Schloß / und Marcktfleck / 7. Meilen unterhalb der Ober-Oesterreichischen Statt Steyr gelegen / so vorhin Herrn Seemann Freyherrn / etc. gehört / mit dessen einigen Fr. Tochter diese Herrschafft durch Heurath an Herren Grafen von Losenstein kommen ist. Es liegt nicht weit davon das Closter Seydenstetten.

Peuerbach / ist ein schöner beschlossener Marckt / sampt einem grossen Schloß / (darinn zwo Haußhaltungen seyn können) vor dem nächsten Baurenkrieg / in Anno 1626. gewesen / da dieser Ort durch Feuer grossen Schaden empfangen. Und wie in einer Relation stehet / so soll er von den Ober-Enserischen Bauren gar abgebrant worden seyn. Hat vorhin den Grafen von Schaumburg / folgends dem Hochlöbl. Ertzhauß Oesterreich; hernach den Herrn Hohenfeldern / und dann Herrn Wolffgang Sigmunden Freyherren von Herberstein / gehört: Jetzt ist er Gräfflich Werdenbergisch / nemlich Herren Johann Baptistae Grafen von Werdenberg / zuständig / und wird vom G. de Roo, am 112. Blat / eine Statt genant / im Ländlein ob der Enß / 6. Meil Wegs ober Lintz / nahend den Bayrischen Gräntzen / gelegen. Michael Bojemus, in vita Alberti Ducis Saxoniae, pag. 58. nents Puerbachium, und sagt / seye deß vornehmen Mathematici, Georgii Puerbachii, so von diesem Ort den Nahmen / und der deß Joannis Regiomontani Praeceptor gewesen / Vatterland.

Pregarten / auch ein Marckt in Ober-Oesterreich / 2. Meilen von der Freystatt / und ein Meil von dem Marckt / und Schloß Schwertberg / gelegen; deren jener denen nunmehr abgestorbenen Herren von Zelcking / dieser aber den Herren von Tschernembel vor diesem gehört hat: hernach an Herrn Leonhard Helfferich Grafen von Meggau / und folgends / nach seinem Tod / an Herrn Henrich Wilhelmen von Starenberg / seinen Herrn Tochtermann Anno 1644. kommen ist.

Rabenspurg. Es stehet in der Herbst-Relation deß Jahrs 1645. daß die Schweden selbigen Jahrs Greiffenstein / Falckenstein / Statz / und Rabenspurg neben andern Orten in Oesterreich / als Wolffersdorff / etc. bekommen hätten; davon wir aber / was es für Orte / und weme sie gehörig seyen / sonsten keinen Bericht haben: Ausser / daß Anno 1646. nach Eroberung Corneuburg / das besagte veste Schloß Rabenspurg wieder mit Accord an die Käiserischen übergangen / und die Schwedischen Statz selbsten verlassen haben.

Raps an der Teya / und den Mährischen Gräntzen / ein schöner grosser Marcktflecken / so etliche ein Stättlein nennen / darinn ein ansehnliches Schloß ist.

Rieddau / ein Marcktflecklein / und schönes Schloß / sampt zugehöriger Herrschafft / vor diesem Herrn Barthlome von Dietrichstein / jetzund einem von Salburg zuständig / und in Ober-Oesterreich gelegen.

Salblingstein / ein Marcktflecken an der Thonau / unterhalb Grein / im Machland-Viertel / und / Land ob der Enß / mit Obrigkeit in das Closter Waldhausen gehörig; der Auffschlag aber allda / oder die Maut / wegen der herauffgehenden Wein / ist E. E. Landschafft in Ober-Oesterreich / und scheiden sich nicht weit von diesem Ort beyde Länder Oesterreich unter- und ob der Enß.

Salenau / ein Marcktfleck / sechs Meilen von Wien / und 2. von der Neustatt / auff selbiger Landstrassen gelegen.

Schaidwien / oder Schadtwien / vom Aenea Sylvio Schadvienna, und vom Bonfinio Scaea Vienna, und Fauces Noricorum, genant / liegt in Unter-Oesterreich / 12. Meilen von Wien / und 4. [T48]


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[35] von der Neustatt / gegen Steyrmarck zu / auff der Landstrassen nach Grätz / ein gewaltiger Paß / und Clausen / zwischen den Bergen. Hat ein Schloß / Clam genant / so sehr hoch ligt / allda man in den Felsen viel heimliche Löcher / darauß man schiessen kan / siehet / also daß man mit Gewalt allda nicht leichtlich durchkommen mag. Gleichwol so hat diesen vesten / und fein gebauten Marcktflecken König Matthias Corvinus auß Ungarn Anno 1485. erobert / kundte aber weiter nicht fortkommen. Dann man bald da das Gebürg Sämring / Semeringum, oder Montem Seminium hat / darüber man muß / und auff welchem sich Oesterreich / und Steyer / scheiden. Ist ein Theil von dem Berg Cecio, so von der Thonau sich biß an die Draa erstrecket / und allhie das Mittel hält; von welchem wann man hinunter räiset / das Dorff Spital / gleich daran gelegen / der erste Ort in Steyer ist / daselbst vor Zeiten die Tempelherren ein Spital gehabt / deme Käiser Friederich der Erste / auff dem nächsten Wald und Berg / eine Gnad und Vortheil zugelassen / in dessen Brieff das Wort Cecenwald außdrücklich stehet / wie Wolffgangus Lazius am Ende seines Wercks / oder Commentariorum Reip. Romanae in exteris Provinciis bello acquisitis. constitutae, bezeuget. Es hat noch neulicher Zeit obgedachtes Schadtwien den Herren Ursenböcken / Freyherren / als ein Pfandschilling vom Hauß Oesterreich / gehört.

Schlegel / ein Closter in Ober-Osterreich / so Anno 1626. die Bauren verbrant haben.

Spital / am Pirn / in Oesterreich ob der Enß / allda Anno 1633. den 19. 29. Martii, Joh. Georg. Fuchs von Dornheim / der 49. Bischoff zu Bamberg / gestorben / und im Stifft dieses Orts in deß Fundatoris, deß 32. Bischoffs zu Bamberg / Friderici von Auffseß / so Anno 1440. gestorben / Grab gelegt worden ist.

Spitz in Unter-Oesterreich an der Thonau / 3. Meilen oberhalb Crembs gelegen / und einem Herren von Kueffstein / Freyherren gehörig. Ist vor dem Böhmischen Krieg / und der Religionsänderung / ein schöner / grosser / und wolhabender Marcktflecken gewesen / den Anno 1620. die Crabaten geplündert haben.

Starnberg / Schloß und Herrschafft / sampt dem Marckt / Hag / in Ober-Oesterreich / dem Bistum Passau gehörig.

Stockerau / ein Marcktfleck in Unter-Oesterreich / oberhalb Korneuburg / an der Thonau / da fast gegen über / aber auff dem andern Land S. Andre / und Höffleyn / (ein Marcktfleck / welches Höfflein Anno 1620. die Mährer überfallen / angezündet / und darinn viel Cossaggen erlegt haben) liegen / und 4. Meilen ob Wien / so vor Zeiten Asturis (oppidum) geheissen haben solle / dahin Anno 1012. S. Colomannus, ein Schott / kommen / so die Landsprach nicht verstanden / und alles / darum man ihn gefragt / bestättiget hat; und deßwegen / weilen man ihn entweder vor einen Narren / oder Außspäher gehalten / von etlichen Gottlosen Leuten allda gehenckt worden ist. Besihe Cuspinianum in Austria fol. 69. Andr. Brunner. part. 2. Annal. Boicorum, lib. 9. fol. 686. seqq. und Matth. Raderum vol. 3. Bavar. Sanctae.

Traismaur / Traßmauer / auch Draßmauer / und Dreßmauer genant / und von Theils geschrieben / und an der Drasam / so Lazius mit einem T. schreibet / in Unter-Oesterreich / unterhalb Hertzogenburg / und gegen Tuln über gelegen. Ein sehr alter Ort / und Marcktflecken / sampt einem Schloß / dem Ertzstifft Saltzburg gehörig. Theils nennen diesen Ort nur ein grosses Dorff.

Tulbing / auch ein Marcktfleck in Unter-Oesterreich 4. Meilen unter S. Pölten / und ein Meil oberhalb deß Carthäuser Closters Maurbach / im Wienerwald / in welchem Käiser Fridericus der Dritte / und Schöne zugenant / als der Stiffter desselben / der Anno 1330. gestorben / begraben liegt.

Vischamund / 4. Meilen unter Wien / an der Thonau / also genant / weil allda das Wasser Vischa in die Thonau fällt; ein lustiger Ort / und guter Kornboden / da herum der Alten Aequinoctium solle gestanden seyn.

S. Ulrichskirchen ein Marcktfleck / zwischen Mistelbach / und Wien / und von jedem Ort 3. Meilen / gegen Mähren zu / gelegen. Anno 1620. thaten die Mährer auß diesem Ort mit Streiffen grossen schaden / rantzionirten hernach den Marckt / und branten das Schloß ab.

Waitzenkirchen / ein Marcktfleck in Ober-Oesterreich / 5. Meil Wegs ober Lintz / und ein Meil unter Peurbach / auff der Landstrassen gelegen; dabey nahend das Schloß Waiderholtz liegt / so vor etlichen Jahren Herrn Ludwig Hohenfelder / etc. sampt Waitzenkirchen / gehört hat. Hernach aber an Herrn Hans Ludwigen Grafen von Kueffstein / Landshauptmann in Ober-Oesterreich kommen ist. Anno 1626. haben Waitzenkirchen die Ober-Enserischen Bauren abgebrant.

Walsee / in Unter-Oesterreich / und sechs Meilen unter Lintz gelegen / ein feiner Marcktflecken / sampt einem schönen und vesten in die Steinfelsen / mit einem hohen Thurn / gebauten Schloß / so hoch gegen dem Wasser zu liegt / und dahero dem Land herum gleichsam gebieten kan / und einen schönen und weiten Prospect hat. Die vor Zeiten berühmte Herren vom Walsee haben dieses Unter-Walsee / wie auch Ober-Walsee / in Ober-Oesterreich (daselbst ein Bad ist) erbauet. Folgends hat dieses Unter-Walsee unterschiedliche Herren gehabt; jetzt aber gehört die gantze Herrschafft (darinn auch der Flecken Oedt / auff der Wienerstrassen / ein halbe Meil oberhalb Zeillern / und ein Meil unter dem Stren- oder Strengberg lieget) daß unlängst verstorbenen Grafen Heinrichen von S. Julian und Walsee / Käis. Majest. gewesten Cammerers / Obristen / und würcklichen Kriegs-Raths hinterlassenen Gemahlin / und Kindern. Philippus Cluverius, in Beschreibung deß Norici will / daß dieser Ort vor Zeiten Lacus Felix geheissen habe / dessen Antoninus, und die Notitia Imperii gedencken.

Weissenkirchen / ein Marcktfleck an der Thonau / 2. Meilen ob Crembs / so vorhin Zelckingisch gewesen.

Widenspach / in Ober-Oesterreich / so vorhin den Freyherren Aschban gehört hat; jetzt aber Herren Ulrichen Freyherren von Kaynach / so eine Aschbanin zur Gemahlin hat / zuständig ist / Schloß / und Herrschafft. Die Herren von Aschban sind alle nunmehr abgestorben. ANNO 1646. den 17. 27. Martii, [36] ist ein Schloß / und kleiner Marcktfleck Widenspach / (so von Theils Wümspach / und Windspach genant wird) gantz auff den Grund abgebronnen.

Wolfergsdorff / von Theils Wolckerstorff / genant / 3. Meilen von Wien / gegen Mähren zu / auch ein Marcktflecken. Anno 1605. den 5. Julii / haben die Türcken bey Wolckerstorff viel Dörffer in Brand gesteckt: Anno 1620. bekamen diesen Ort die Mährer / hernach Bucquoi.

Wolffseck / in Ober-Oesterreich / Herren Geörg Pflügel zuständig / so vor der Zeit Vitzdom zu Lintz gewesen. Anno 1626. den 30. Novembr. seynd vor diesem Ort die Ober-Enserische Bauren / das viertemal / von dem Grafen von Pappenheim geschlagen worden / und derselben etlich tausend geblieben.

Zeillern / ein schönes Schloß / dabey ein Flecken / und Pfarrkirchen / auff der Wiener Landstrassen / zwischen Ambstetten / und Oedt / in Unter-Oesterreich / vierthalb Meilen unterhalb der Statt Enß gelegen. Hat / sampt der darzu gehörigen Herrschafft / so das Hals- und Landgericht hat / vor Zeiten den vor längst abgestorbenen Herren von Lapitz / deren monumenta noch allhie in der Kirchen zu sehen / hernach andern / und unter denselben auch den Herrn von Grünthal / gehört. Jetzt aber ist dieser Ort / und Herrschafft / den Herren Grafen von Tättenbach / etc. zuständig. Es hat gemeldtes Schloß vier Stöcke / und in denselben schöne Zimmer / auch in der Mitte einen grossen Hoff / und Röhrkasten; und ist solches um und um mit einem zimlichen Teich / darüber eine Brücke gehet / umgeben / daß es sich gegen einem Anlauff wehren kan.

Zellerndorff / 3. Meilen von Znoym / und 5. von Crembs / in Unter-Oesterreich / ein ansehenlicher grosser Flecken / und Schloß / den Herrn Geyern von Osterburg gehörig.

Und so viel von Oesterreich; darinn zwar noch viel mehrere vornehme Ort / und darunter das Schloß / Residentz / und Herrschafft Planckenstein / in Unter-Oesterreich gelegen / und Herren Grafen Gottharten von Tättenbach / etc. gehörig / seyn; weilen uns aber davon eigentlicher Bericht / und Wissenschafft / ermangelt; als haben sie daher allhie außgelassen werden müssen.

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  1. Vorlage: Schösser