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Topographia Austriacarum: Pechlarn

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Topographia Germaniae
Pechlarn (heute: Pöchlarn)
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S. Pölten
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 16–17.
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[16]
Pechlarn.

Ist ein gar altes / an der Thonau / in Unter-Oesterreich 2. Meilen unter Ypß / und ein Meil oberhalb Melck gelegnes Stättlein / allda die Erlaph in die Thonau kompt. Vor Zeiten hiesse dieser Ort Arlape (Arelape, Ara Lapidea,) daselbst stäts Schiff für das Römische Lager waren / wie Cluverius de antiqua Germania, etc. beweiset. Und sagt Wolffgangus Lazius libro 12. Commentar. Reipubl. Rom. cap. 7. pag. 1092. daß die Thonau allhie gar breit / und dahero eine Schiff Armada allda anzurichten / für gar bequem angesehen werde. Es seyen auch noch daselbst Römische Schrifften verhanden; und wäre dieser Ort der ersten Marggrafen in Oesterreich Hauptstatt / und / neben Melck / die fürnehmste Vestung gewesen / daher sie entweder von den Römern / oder aber den Francken / Lateinisch Praeclara genant worden / welches Wort die Teutschen in Pachlarn verkehret

[T24]

[17] hätten. Hievon aber zu urtheilen stehet einem jeden frey. Sonsten sagt man / daß S. Wolffgang / Bischoff zu Regenspurg / Bayern hieher gesetzt / und die Gegend / so / nach Außrottung der Avaren / öd gelegen / ihnen zu bauen eingeben; so Käiser Otto der Ander bestättiget / und diesen Ort dem Bistum Regenspurg auff ewig zugeeignet habe : Wie Er dann noch heutigs Tags Regnspurgisch ist / und hat ein Schloß; im Stättlein aber sollen viel Haffner / oder Töpffer wohnen / wie Münsterus schreibet. Anno 1619. hat das Ober-Oesterreichische Volck Pechlarn eingenommen.