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Topographia Austriacarum: S. Veit

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Topographia Germaniae
S. Veit (heute: Sankt Veit an der Glan)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 60.
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Sankt Veit an der Glan in der Wikipedia
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S. Veit.

Ein sehr alte Statt / von deren Antiquitäten Lazius in Commentar. de Rep. Rom. fol. 483. und 524. zu lesen. Ein Meil Wegs davon lag die Statt Salla / an Sallfeld / die Anno 451. Attila zerstört hat / nach dem sie 823. Jahr solle gestanden seyn. Und vermeynt man / daß S. Veit hierauff mächtig zugenommen habe: Sonderlich / weil sie an einem lustigen / schönen / und guten Ort gelegen ist; allda die Fürsten am liebsten gewohnt / die auch Hertzog Maynhardus zu einer Hauptstatt deß gantzen Landes gemacht hat. Megiserus sagt / daß allhie vor Jahren ein Bistum / und Paulinus, so hernach Landshauptmann in Kärndten worden / desselben Vorsteher / zun Zeiten Käisers Leonis Magni, gewesen. Sie ist in die Vierung gebauet / und mit einer zimlich vesten Ringmauren umgeben. Hat 3. Hauptthor / und ein kleines Thürlein / und bey jedem ein zimliche Vorstatt. Die Fürstliche Burg ist in der Gassen bey dem Friesacher Thor. Es seynd 2. Plätz da. An dem Obern hat es einen herrlichen Röhrbronnen / mit einer schönen weissen steinern Schüssel / von einem gantzen Stuck / welches auß dem Zollfeld / da zuvor / wie oben gemeldt / die mächtige Statt Salla / oder Saala / gestanden / hieher / vor vielen Jahren / ist geführt worden: Wie dann auch zu Tantzenberg im Schloß etliche Quaderstein von selbiger Statt gewiesen werden. Die Häuser allhie sind zum Theil mit Quaderstücken fein gebauet. Hat Richter / und Burgermeister; und wird der Richter am Sonntag vor Viti, und der Burgermeister an S. Johannis Tag in Weyhnachten / erwöhlet; der in der Wochen mit seinen Rathsfreunden 2. mal Rath hält. Ausserhalb der Statt ist ein Frauen-Closter zu S. Clara genant. Anno 1280. wie Megiserus, oder 1292. wie Gerhardus de Roo und Andreas Brunner / wollen / ward Ludovicus, Hertzogs Meynhardi in Kärndten / und Tyrol / jüngster Sohn / in der Burg dieser Landsfürstlichen Statt S. Veit / bey Nachts / von etlichen Kärndterischen Herren / so mit Laitern für die Statt kamen / gefangen / und gen Tackenbrunn / (so ein wehrhafft Schloß / nicht weit von der Statt / auff einem hohen / und zur defension zimlich bequemen Berglein / gelegen / auch mit guten starcken Thürnen wol versehen / und Saltzburgiisch ist) geführt / und auff Werffen gebracht. Wie man sagt / so wurden damaln auch die Statthor abgebrochen / und gen Friesach geführt; wie dann noch derselben Thor eines auff der Hauptmannschafft daselbst liegen solle. Ist also S. Veit biß auff das Jahr Christi 1290. nach deß obgedachten Megiseri Rechnung / und Meynung / ein Marckt geblieben / da ihr obbesagter Hertzog Maynhardus wieder auffgeholffen hat. Obbemeldter Andreas Brunner sagt part. 3. Annal. Boicorum lib. 15. pag. 1013. daß Anno 1307. Ertzbischoff Conrad von Saltzburg / auß Befelch Käiser Albrechts / in Kärndten gezogen seye / und S. Veit / neben andern Orten daselbst / eingenommen habe. Anno 1356. ist diese Statt abgebronnen. Und als Anno 1409. ein Burgerin allhie / ihrem Bulen / und Ehebrecher / Bartholme Rasch genant / einen guten Bissen kochen wolte / ist darüber ein so grosses Feuer außkommen / daß die Statt abermals gantz in grosser Gefahr gestanden; wie offtangezogener Megiserus, in seiner Kärndterischen Chronic hievon mit mehrerm zu lesen ist. Und wegen solcher doppelten Brunst mag es vielleicht kommen seyn / daß dieser Statt folgends Clagenfurt vorgezogen worden ist. Unfern von hier liegt das sehr veste Berg-Schloß hohen Osterwitz.

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