Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Wartenberg

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Topographia Germaniae
Wartenberg
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Weida
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 189.
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[189]
Wartenberg.

Dieses Namens seyn 2. Oerter in Schlesien. Der erste im Fürstenthum Glogau / welches Städtlein ums Jahr 1300. auff Beförderung Hertzog Heinrichs zu Groß-Glogau / von den Teutschen erbauet worden ist. Ligt an dem Flüßlein Ochel / so nicht sonders weit davon in die Oder fällt. Man nennets ins gemein Wartenberg im Freystättischen / weilen solches Städtlein nicht fern von der Glogauischen Stadt Freystatt / und vielleicht auch im selbigen Gebiet (weil sie / vor diesem / einsmals mit einander von dem Hertzogthum Glogau entäussert und versetzt worden) gelegen. Anno 1442. brante Wartenberg gantz und gar ab.

Das andere Wartenberg wird Polnisch Wartenberg genant / weiln es gegen Groß-Polen / und an desselben Gräntzen / am Wasser Weida / zwischen Bralin / und Festenberg / nahend Smogra / gelegen. Ist eine auß denen vier Freyen Stands Herrschafften in Schlesien / und ist Burggräfisch Dohnisch. Anno 1632. haben den Haupt-Ort Wartenberg in dieser Herrschafft (so damals Herrn Carln Hannibaln / Freyherrn von Dohna / gehörte) die Schweden mit Beding / und Anno 1634. die Chur-Sächsische mit Sturm erobert. In dem IV. Theil deß Theatri Europaei stehet am 921. b. Blat / daß die Schwedisch-Torstensohnische sich Anno 1642. im May / um das veste Schloß Trachenberg / darnach auch um Wartenberg / so beydes gegen den Polnischen Gräntzen gelegen / angenommen / auch eins und anders erobert hätten. Es muß aber dieses Wartenberg hernach wieder übergangen seyn / weilen Anno 1643. der Schwedische Feld-Marschall Torstensohn es 3. Tag und Nacht vergebens beschossen hat. Aber Anno 1646. den 4. May / haben die Schwedische diesen Ort erobert / und ihn hernach seiner Wehren beraubt.