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Topographia Circuli Burgundici: Amersfort

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Topographia Germaniae
Amersfort (heute: Amersfoort)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 123–124.
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[123] Amersfort / Amersfurtum. Am Wasser Eeme / ein Meil von der Suyder-See / im Stifft Utrecht gelegen / allda es eine feine Schul hat / in welcher vor etlich Jahren zweyer Indianischer Könige / und zweyer anderer Fürsten Söhn studiert haben; wie Hagelganß / in Beschreibung Niederlands / p. 138. berichtet. Der Nam Amersfortia, soll von der Burger starcken Lieb und Einträchtigkeit herkommen. Ihreo wird umbs Jahr Christi 1006. gedacht / sonderlich wegen ihrer Witz / Religion / Treu gegen ihre Fürsten / Kriegsthaten / Mässigkeit / Freygebigkeit gegen die Vertriebene und andere Frembde gelobet: Und haben sie noch den Ruhm / daß sie bey Gastungen / Item in den Kleidern / und Haußrath / den Uberfluß hassen. Leben der Zeit ab ihren Renten / vom Ackerbau / Tuchmachen und Kauffmannschafften. Wie es dann auch da stattliche Messen oder Jahrmärckte gibt / so in gantz Niederland berühmt seyn. Ist anfangs ein kleines Städtlein gewesen / wie auß den alten Mauren und Gräben erscheinet: hernach aber sehr vermehret worden. S. Georgen Kirch ist die vornehmste allda; die zu unser lieben Frauen ist aber vor Zeiten / der Wallfahrten halber berühmt gewesen. Hat auch ein Nonnen Closter zu S. Agatha / Augustiner Ordens; und einen schönen und fruchtbaren Boden umb die Stadt. Sihe Adrianum Romanum in seinem Theatro Urbium, Georg Braun im 4. seines Städtbuchs / C. Ens in delic. apodem. pag. 170. seq. Anno 1483. ist diese Stadt / von deß ErtzHertzog Maximilians zu Oesterreich Kriegs-Volck eingenommen worden / welche über das Eiß heimlich zu der Stadtmaur hinzugehende / als sie Laitern angeleinet haben / dieselbig überfallen. Es waren in der Stadt ihrer viel genug / welche / wann sie einig gewesen weren / hätten sie den Feind leichtlich in die Flucht schlagen können. Als sich aber ein Geschrey erhebt / die würden alle sicher Gleit haben / welche dem Bischoff günstig wären / ist der meiste Theil zu dem Feind gangen / oder sie haben die Waffen hinweg geworffen / und dessen Gewalt sich ergeben. Die anderen seynd entweder erschlagen / oder gefangen / und die Güter dem Kriegsvolck zu Raub worden; wie Gerardus de Roo, in seinen Annalibus l. 9. fol. 354. schreibet. Anno 1629. unter wehrender Belagerung der Stadt Hertzogenbusch / ward diese Stadt von dem Käyserlichen General / Graff Ernsten von Montecuculi, eingenommen / der sie aber bald wieder verlassen / als die Staatischen sich der Stadt Weesel / mit einer artigen List bemächtiget hatten. Es stehet im Neuen Meterano, es hätten die Käyserischen / wider den Accord Amersfort außgeplündert. Ist seythero von den Staatischen gewaltig bevestiget worden.