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Viel verlangt

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Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Viel verlangt
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 30, S. 477–479
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1866
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Der Komponist Auber und die Drehorgel
Blätter und Blüthen
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Bearbeitungsstand
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[480] Viel verlangt. Auber ist bekanntlich Director des Pariser Conservatoriums der Musik und als solcher mannigfachen Quälereien und Anforderungen ausgesetzt, denen er sich jedoch mit einem trefflichen Humor zu entziehen weiß. So kam vor einiger Zeit der Erfinder einer neuen Art von Drehorgel zu ihm und quälte den Patriarchen der französischen Musik weidlich, er sollte eine besondere Classe im Conservatorium für diese Drehorgel schaffen. Auber wich diesem Ansinnen aus, so gut es gehen wollte; der Bittsteller wollte jedoch die höflichen Redensarten nicht verstehen und bestand energisch auf seiner Forderung, indem er sagte:

„Ich kann Ihnen versichern, daß Sie sehr Unrecht thun, wenn Sie mein Gesuch zurückweisen, Sie würden der musikalischen Ausbildung des Volkes einen wirklichen Dienst thun, denn Sie glauben gar nicht, welch’ ein volksthümliches Instrument eine Orgel ist. Sie ist es in dem Maße, daß .…“

„Ach, lieber Herr,“ unterbrach ihn der Componist nun lächelnd, „der Waldteufel ist auch ein volksthümliches Instrument, und wir haben doch keine Classe dafür im Conservatorium!“