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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:191

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 380, 381
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[380]

     3. Und doch, die Freiheit zu verscherzen, trieb mich’s nach einem
Throne hin, wie ruh ich fromm an deinem Herzen, du goldgelockte
Königin! Die schönsten Augen sollen leben und meiner Nächte Sterne
sein. Ach, was sie fordern, was sie geben, ist süßer noch als Lied
und Wein!

     4. Und die auf ihren Schätzen brüten, wie lach ich die Philister
aus! Ich kann mein volles Herz nicht hüten, und jedem offen steht
mein Haus; drin kann ein Bettler Feste geben, ihr lieben Freunde,
schenket ein: Was braucht man mehr, um froh zu leben, als in den
Schenken edlen Wein?

     5. Nur quälet eins mich: — Lieb und Lieder, was wären beide
ohne Wein? Und was wär denn dies alles wieder, blieb unser nicht
der freie Rhein? Ob ihn die Feinde rings umgeben — auf, zieht die
Schwerter, schlaget drein; denn ohne Wein kann ich schon leben, doch
niemals Deutschland ohne Rhein!

Friedrich Hornfeck.


          423.     Trinkers Weisheit.     (II. 137.)

     Heiter, sehr lebhaft. L. Liebe. 1887.

     1. Wie die Nach=ti=gal=len an den Rosen nippen, sie sind
klug und wissen, daß es gut ist! net=zen wir am Weine unsre
lo=sen Lippen; wir sind klug und wissen, daß es gut ist, wir sind
klug, wir sind klug, wir sind klug und wissen, daß es gut ist!

     2. Wie die Meereswellen an den Felsenklippen, wenn das sturm=
bewegte Meer in Wut ist, breche schäumend sich der Wein an unseren
Lippen: wir sind klug und wissen, daß es gut ist, wir sind klug ec.

     3. Wie ein Geisterkönig, ohne Fleisch und Rippen, weil sein Wesen
eitel Duft und Glut ist, zieht er siegreich ein durchs Rosenthor der
Lippen: wir sind klug ec.

Lieder des Mirza=Schaffy.


[381]           424.     Am Rhein.     (I. 10.)

     Frisch und kräftig. Preiskomposition von Adolf Laue. 1885.

     1. Wie glüht er im Gla=se! wie flammt er so hold! Ge=
schliff=nem To=pa=se vergleich ich sein Gold! Und Düfte ent=
schweben ihm blum=ig und fein. Gott schüt=ze die Re=ben am
son=ni=gen Rhein, Gott schüt=ze die Re=ben am son=
ni=gen Rhein!

     2. Durchbraust uns sein Feuer, so schmilzt unser Sinn für euch
nur getreuer, ihr Mägdlein, dahin! Wir schwärmen von Rosen, von
Minnen und Frein. |: Gott schütze die Rosen am sonnigen Rhein! :|

     3. Ob oft auch der Tropfen den Trinker bezwingt, Herzdrücken
und =klopfen die Schönheit uns bringt, wir wollen’s vergeben, vergessen,
verzeihn den Rosen und Reben am sonnigen Rhein.

Preisgedicht von Frida Schanz. 1885.