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ADB:Braun von Brauntal, Karl Johann

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Artikel „Braun von Brauntal, Karl Johann“ von Rudolf Falkmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 274–275, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Braun_von_Brauntal,_Karl_Johann&oldid=- (Version vom 16. November 2024, 16:50 Uhr UTC)
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Braun: Johann Karl Ritter B. von Braunthal, geb. zu Eger 1802, † 26. Nov. 1866, studirte zu Wien, lebte 1826–29 zu Breslau als Erzieher des jungen Grafen Schafgotsche und veröffentlichte während dieser Zeit seine ersten größeren litterarischen Arbeiten. Deren günstige Aufnahme veranlaßte ihn, seine Stelle aufzugeben und nach Berlin zu gehen, wo er zur [275] evangelischen Kirche übertrat. Schon im folgenden Jahre kehrte er nach Wien zurück. Mit den verschiedensten litterarischen Arbeiten beschäftigt, gerieth er hier 1837 in einen so erbitterten Streit mit Anastasius Grün, bei dem sich die Meinung des Publicums dem letzteren zuwandte, daß B. Wien abermals verließ und nach Dresden ging. Seit 1845 lebte er als Archivar in Opoczno in Böhmen; von dort 1850 wieder nach Wien zurückgekehrt, fand er eine Anstellung bei der Bibliothek der Polizei-Hofstelle, die er aber schon 1855 wieder aufgab. In seinen lyrischen und epischen Gedichten: „Die Himmelsharfe“, geistl. Dichtungen (1826); „Phantasie- und Thierstücke“, Gedichte (1836); „Gedichte, neue Folge“ (1839); „Lieder eines Eremiten“ (1840) etc. zeigt sich B. im ganzen von der günstigsten Seite als Dichter. Seine Dramen: „Loda“ (1826); „Graf Julian“ (1832); „Faust“ (1836); „Ritter Shakespeare“ (1836); „Don Juan“ (1842) u. andere zeigen neben Schönheiten im Einzelnen doch zu große Schwächen und Fehler. Seine Romane, in denen er mit Keckheit in Stil und Form die jungdeutschen Auffassungen der Gesellschaft auf die Spitze treibt, machten durch ihre Excentricität Aufsehen und wurden bei ihrem Erscheinen viel gelesen. Sie verhüllen oft cynische Unsittlichkeit in blendendes Gewand. Wir nennen: „Die ästhetisch gebildete Dame“ (1830); „Der Abenteurer“ (1845); „Die Erbsünde“ (1848); zu den minder guten gehören: „Napoleon I.“ und „Napoleon II.“, „Tagebuch der Amelie“, „Die Seherin von Venedig“, „Die Ritter vom Gelde“ etc. Zu seinem „Dichterleben aus unserer Zeit“ gibt er allerlei interessante Nachrichten über sich selbst, fällt aber zugleich die unsinnigsten absprechenden Urtheile über Goethe, Schiller, Lessing u. A. Seine schwächsten Erzeugnisse sind wol seine Novellen. Auch der Text zu Kreuzer’s Oper: „Das Nachtlager von Granada“ ist von B. Er schrieb theilweise unter dem Pseudonym Jean Charles. – Vgl. Unsere Zeit 1867. Bd. 1. 391 ff.