Zum Inhalt springen

ADB:Cornelius, Peter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Cornelius, Peter“ von Karl Hofbauer. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 497–498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cornelius,_Peter&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 16:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Cornelius, Peter von
Band 4 (1876), S. 497–498 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Peter Cornelius (Komponist) in der Wikipedia
Peter Cornelius in Wikidata
GND-Nummer 118522213
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|497|498|Cornelius, Peter|Karl Hofbauer.|ADB:Cornelius, Peter}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118522213}}    

Cornelius: Peter C., geb. 24. Dec. 1824 zu Mainz, Componist, Dichter und Schriftsteller, Sohn des Schauspielers Karl C. (s. o.), Schüler S. W. Dehn’s in Berlin, begann seine künstlerische Laufbahn in Weimar, wo seine erste Oper „Der Barbier von Bagdad“, ein in seiner Art einziges Werk, – man könnte es das Prototyp der „Meistersinger“ nennen – unter Liszt’s Direction 1858 zur Aufführung gelangte. Nachdem seine in Wien 1864 componirte zweite Oper „Der Cid“ ebenfalls über die Weimarer Bühne gegangen, erhielt C. 1865 auf Richard Wagner’s Antrag einen Ruf nach München, wo er als [498] Professor der Composition an der königl. Musikschule bis zu seinem Tode, 26. Oct. 1874, thätig war. Zahlreiche meisterhafte Uebersetzungen (Gluck’s Opern, Prachtausgabe, Berlioz’s Werke, Liszt’s „Zigeuner in Ungarn“, polnische Dichtungen und vieles andere); – epochemachende Abhandlungen in musikalischen Zeitschriften; – lyrische Dichtungen, von denen bis jetzt nur wenige im Druck erschienen; – Vocalcompositionen, Soli, Duette, gemischte und Männer-Chöre, – dies alles bildet nur den kleineren Theil seines künstlerischen Schaffens: vornehmlich sind es die Opern „Barbier“, „Cid“, und die leider nicht ganz vollendete „Gunlöd“, in denen uns der Dichtercomponist den vollen Umfang seines Genius offenbart. Trotz aller Widerwärtigkeiten und Anfeindungen blieb er fest im Wollen und frei von Haß; einer der hervorragendsten Kämpfer der neudeutschen Schule, wurde er von Freund und Gegner gleich geliebt und geachtet; in seinen Schöpfungen steht er seinen intimen Freunden Wagner und Liszt am nächsten. (Der sehr umfangreiche Nachlaß wird demnächst veröffentlicht werden.)

Karl Hofbauer.