ADB:Cronegk, Johann Friedrich Freiherr von
Gellert’schen Kreis kam, bereiste Italien und Frankreich, trat 1754 die Stelle eines ansbachischen Hofraths an, errang mit der Tragödie „Kodrus“ 1757 den Preis der „Bibliothek der schönen Wissenschaften“ (Nicolai) für das beste deutsche Trauerspiel, schrieb im selben Jahre die „Einsamkeiten, ein Gedicht“, von Bodmer in Zürich herausgegeben, und starb 1. Jan. 1758 in Nürnberg, wo er seinen Vater besuchte, schnell an den Blattern. Gellert schrieb darüber an den Grafen Moritz von Brühl nach Paris: „Mein Herz blutet. Unser Cronegk ist nicht mehr .... Der selige Jüngling! Seine letzten Worte waren: Tod, wo ist dein [609] Stachel etc.“ Noch später äußerte sich Gellert: „Die Welt hat viel mit Cronegk verloren. Er besaß Genie und ein edles Herz. Er las und schrieb fast alle lebenden Sprachen und wußte die besten Schriftsteller auswendig. Doch nicht, daß er schön geschrieben, ist sein Verdienst, nein, daß er tugendhaft gelebt etc.“ – Uz gab des Frühvollendeten Werke heraus: „Des Freiherrn J. Fr. v. Cronegk Schriften“, 2 Bände, Leipzig 1760 und 1761 (2. Aufl. 1770 und 1771). Von den 8 geistlichen Liedern, mit welchen der Jüngling seinen Lehrer Gellert, den „Unnachahmlichen“, nachahmen und „die Pflicht, auch der Religion zu singen“, erfüllen wollte, erhielten sich zwei in unsern Gesangbüchern: „Erbarm dich, Herr, mein schwaches Herz“ und „Herr, es gescheh dein Wille, der Körper will zur Ruh“.
Cronegk: Johann Friedrich v. C., geb. 2. Sept. 1731 in Ansbach, Sohn des dasigen Generalfeldmarschalllieutenants Freiherrn v. Cronegk und einer Freiin von Crailsheim, studirte die Rechte in Halle und Leipzig, wo er in den- Uz in der Vorrede zur zweiten Herausgabe I. – Henriette Feuerbach, Uz und Cronegk, zwei fränk. Dichter aus dem vor. Jahrh. Ein biogr. Versuch. Leipzig 1866.